Uneinigkeit beim Thema Schulstart

Berlin. Anders als die Leopoldina regt das Berliner Robert Koch-Institut (RKI) an, Schulen zuerst wieder für die höheren Jahrgänge zu öffnen. Es gehe dabei um die Annahme, dass Jugendliche Abstandsregeln besser einhalten könnten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Dienstag. "Das ist eine Entscheidung der Politik", ergänzte er. Es gebe Gründe dafür und dagegen. Vieles sei ein Ausprobieren.
Es gebe derzeit noch keine Hinweise darauf, dass die Coronavirus-Epidemie in Deutschland eingedämmt sei, betonte Wieler. Es sei aber gelungen, sie zu verlangsamen, vor allem durch das Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln. "Diese Disziplin sollten wir weiter beibehalten."
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aus Halle hatte am Montag empfohlen, zuerst Grundschulen und die Sekundarstufe 1 zu öffnen, unter anderem, weil Jüngere mehr auf persönliche Betreuung, Anleitung und Unterstützung angewiesen seien.
Sachsen lässt Abschlussklassen wieder in Schule
Die Schulen in Sachsen sollen ab 20. April für die Abschlussklassen wieder geöffnet werden, wurde vergangene Woche beschlossen. Das gilt für die 10. Klassen an den Oberschulen, die 12. Klassen an den Gymnasien und die 13. Klassen an den beruflichen Gymnasien. Dann könnten auch Konsultationen mit den Lehrern stattfinden. Die Abiturprüfungen in Sachsen sollen wie geplant stattfinden.
In dieser Woche will der Freistaat entscheiden, wann die restlichen Schüler wieder in die Schule gehen können. Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sieht vor allem bei Schülerinnen und Schülern an Grundschulen und Förderschulen Bedarf. Sie hätten mit dem Lernen zu Hause und ohne Anleitung durch Lehrer die größten Schwierigkeiten.
Am Mittwoch wollen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beraten, wie es in der Corona-Krise weitergeht, auch mit den Schulen. (dpa/SZ)
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