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Unfall in Zittau: Keiner will gefahren sein

Drei alkoholisierte Männer befinden sich am Donnerstagabend an der Unfallstelle. Wer den PS-starken Audi gelenkt hat, muss nun die Spurensicherung herausfinden.

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© SZ Thomas Eichler

Zittau. Am Donnerstagabend kam im Bereich der Weinau gegen 18.30 ein Audi A 8 von der Straße ab. Das Fahrzeug kollidierte mit zwei Bäumen und blieb dann auf dem Dach liegen. Der Fahrer wurde eingeklemmt und nach der Bergung in ein Krankenhaus eingeliefert. Inzwischen veröffentlichte die Polizei unter der Überschrift „Ein Auto, zwei Bäume, drei Männer“ weitere Details zu den Umständen des Unfalls.

Die besondere Pointe: Keiner will der Fahrer des PS-starken Schlittens gewesen sein. Neben dem 25-jährigen mutmaßlichen Fahrer befanden sich zwei weitere, ebenfalls angetrunkene Männer an der Unfallstelle. Auch diese konnten sich nicht entsinnen, das Auto gelenkt zu haben. Dieses sei mit Kurzzeitkennzeichen versehen und auf einen Freund der Mutter des mutmaßlichen Fahrers angemeldet gewesen, erklärte Polizeisprecher Thomas Knaup. Ein frisch unterschriebener Kaufvertrag, ausgestellt auf den 25-Jährigen Schwerverletzten, habe sich im Audi befunden. Ein weiteres Detail der abendlichen Spritztour: Der Straßenabschnitt, von dem das Unfallauto kam, war zu dem Zeitpunkt für den Verkehr gesperrt. Die Gesamtkonstellation aus leistungsstarkem Auto, Kurzzeitkennzeichen, Alkohol und riskanter Fahrweise sei in der Umgebung von Zittau keineswegs ein Einzelfall, ergänzte Knaup.

Der Audi wurde schließlich abgeschleppt, der Schaden beläuft sich auf ca. 6.000 Euro. Die Spurensicherung hat ihre Arbeit aufgenommen, um etwa anhand der Blutspuren an dem Airbag Aufschluss über den tatsächlichen Fahrer zu erlangen. Ihn erwarte im Falle einer Verurteilung zunächst eine Geldstrafe, eine Freiheitsstrafe könne im Wiederholungsfall ausgesprochen werden, informierte die Polizei. Einen gültigen Führerschein besaß der mutmaßliche Unfallfahrer nicht. (szo)