Merken

Ungereinigtes Gefahrstoff-Fass hat Arbeitsunfall ausgelöst

Die Landesdirektion bestätigt die Angaben von Feralpi zum Vorfall im Stahlwerk – und teilt ein wichtiges Detail mit.

Von Christoph Scharf
Teilen
Folgen
Bei einem Arbeitsunfall am 26. Februar wurde ein 53-jähriger Mitarbeiter schwer verletzt und musste in eine Klinik geflogen werden. Jetzt gibt es neue Details.
Bei einem Arbeitsunfall am 26. Februar wurde ein 53-jähriger Mitarbeiter schwer verletzt und musste in eine Klinik geflogen werden. Jetzt gibt es neue Details. © Sebastian Schultz

Riesa. Noch läuft die Untersuchung des Arbeitsunfalls im Riesaer Stahlwerk, bei dem vergangene Woche ein 53-jähriger Arbeiter schwer verletzt worden war. Die Landesdirektion bestätigt jetzt die Aussagen des Unternehmens Feralpi. Nach denen hatte sich bei Vorbereitungsangaben für eine anstehende Reparaturmaßnahme ein Zwischenfall ereignet. 

Dabei war ein Mitarbeiter einer Fremdfirma so schwer am Bein verletzt worden, dass er per Hubschrauber in ein Krankenhaus transportiert werden musste. Dort hatte er zunächst auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Nach mehreren Operationen gehe es ihm laut Feralpi allerdings mittlerweile besser.

Die Landesdirektion teilt nun mit, dass ein ungereinigtes Gefahrstoff-Fass zum Unfall führte: Das habe der 53-Jährige, der laut Feralpi allein arbeitete, mit einem Winkelschleifer am Boden aufgeschnitten. Wie es dazu kommen konnte, wird jetzt untersucht. „Sollten Maßnahmen zum Arbeitsschutz erforderlich werden, werden diese gegenüber der Fremdfirma durchgesetzt“, sagt Ingolf Ulrich von der Landesdirektion.

Der Behörde werden Jahr für Jahr etwa 170 bis 220 schwere Arbeitsunfälle in Sachsen bekannt. Tödlich gehen jährlich etwa zehn bis 20 aus. Im Jahr 2017 – aktuellere Zahlen hat die Landesdirektion noch nicht veröffentlicht – waren 184 schwere und 15 tödliche Arbeitsunfälle registriert worden. Das war ein deutlicher Rückgang zu den beiden Jahren zuvor. Darin sind nur Arbeitsunfälle am Arbeitsplatz enthalten, solche im Straßenverkehr zählen nicht dazu.

Etwa jeder dritte dieser Fälle ereignet sich auf Baustellen. Das Baugewerbe führt die Statistik der unfallgefährlichsten Berufe an, darauf folgen Land- und Forstwirtschaft samt Fischerei, dann das Verarbeitende Gewerbe samt Bergbau. Ganz am Ende der Liste steht die Branche Öffentliche Verwaltung/Gesundheitswesen/Kultur.

Mehr als 90 Prozent der Betroffenen bei schweren Unfällen sind Männer, in zwei Drittel der erfassten Fälle ist ein Fehlverhalten der Betreffenden zumindest mitverantwortlich. An zweiter Stelle der Ursache stehen Mängel in der Organisation.

Mehr lokale Nachrichten unter:

www.sächsische.de/meissen

www.sächsische.de/radebeul

www.sächsische.de/riesa

www.sächsische.de/grossenhain