Von Heinz Hirschfeld
Großgrabe. Uniformen, Feldküche und natürlich Militärfahrzeuge – von Freitag bis Sonntag wurde das Gelände um die Forstmühle Großgrabe wieder zum Schauplatz des zehnten Militärtechniktreffens der „Militärtechnikfreunde Großgrabe“. Es wurde Militärtechnik aus Polen, aus dem Dritten Reich, der Nationalen Volksarmee (NVA), aus Österreich, Tschechien, der ehemaligen Sowjetarmee und amerikanische sowie Militärtechnik der Bundesrepublik gezeigt. Die Fans kamen aus vielen Teilen Deutschlands und den angrenzenden Staaten. Im naturgetreu nachgebildeten Feldlager fachsimpelten die Militärtechnikbegeisterten in Uniformen eines englischen Colonels, eines NVA-Offiziers, eines Sowjetoffiziers, eines Kampfgruppenkämpfers und eines Wehrmachtsoffiziers.
Bis zu 150 Militärfahrzeuge wurden gezeigt und etwa 1 800 Besucher ließen sich das Treffen nicht entgehen. Geboten wurde einiges. Vereinsmitglied Hans Kubisch, der das Veranstaltungsgelände bereitstellte, bot in Panzerfahrten in einem von der tschechischen Armee ausgemusterten Militärfahrzeug für die Besucher an. Der Chef der „Militärtechnikfreunde Großgrabe“, Philipp Greiner, stellte in einem Militärzelt seine Uniformen-Sammlung der NVA aus. Für die kleinen Gäste war eine große Kinderhüpfburg aufgestellt. Und die größeren fühlten sich wahrscheinlich beim Torwandschießen gut aufgehoben.
Die Versorgung hatte der Großgraber Verein mit seiner Feldküche übernommen. Hinzu kam das Team des Bernsdorfer Vereinshauses „Grüner Wald“. Bei der abendlichen Militärparty am Lagerfeuer gab es vom Team um Oleksandra Meier einige Tanzeinlagen. Auch ein Feuerwerk zum Jubiläum der Militärtechniktreffen konnten die Besucher am Abend erleben. Philipp Greiner verriet, dass der 2014 gegründete Verein bereits 35 Mitglieder zählt. „Vor zwei Jahren wurde uns etwas Angst, ob wir wohl das Jubiläumsmilitärtechniktreffen bewältigen können, denn wie die steigenden Besucherzahlen zeigten, wurde es immer beliebter. Dass unsere Entscheidung, einen Verein zu gründen, richtig war, zeigt, dass alles wieder wie am Schnürchen klappt“, sagt der Vereinschef. Besonders stolz ist er, dass eine deutsch-tschechische Gruppe von Militärtechnikfreunden wieder dabei ist. Sie kommt schon zum sechsten Mal auf den Platz an der Forstmühle in Großgrabe. Den 19 Fans aus Dresden, Leitmeritz und Umgebung, gefällt die Umgebung genauso wie die Atmosphäre aller Militärtechnikfans, wie in einer großen Familie, wie sie sagen. Die Mitglieder der Gruppe „Eichwald“ versorgen sich bei den Treffen selbst und schlafen in Zelten.
Feldküche mit Bockwurst
Sie präsentieren Militärtechnik aus fünf Staaten, von Tatra, Dodge, W50, Iltis, und UAS. Ihr ältestes Mitglied ist der 68-jährige Frantisek aus Slany, und der Jüngste ist der fünfjährige Max aus Dresden. Er kann sich an den großen Militärfahrzeugen gar nicht satt sehen. Mitten auf dem Festplatz steht eine kleine Feldküche, Marke Eigenbau, aus der Ronny Böhm aus Kühnicht bei Hoyerswerda Bockwurst an den Mann bringt. Er hat die kleine Gulaschkanone extra zum Jubiläumsmilitärtechniktreffen gebaut und zwar so, dass er sie problemlos an sein Motorrad hängen kann.