Stuttgart/Dresden. Bisher gab es nur eine Diskussion über Obergrenzen für die Aufnahme von Flüchtlingen – jetzt gibt es auch eine über Wölfe.
Die umweltpolitischen Sprecher von CDU und CSU in Bund und Ländern haben sich auf ein härteres Vorgehen gegen den Wolf geeinigt. Man brauche so wie in Frankreich die Festlegung auf einen „maximalen Bestand von 500 Individuen“ in Deutschland, heißt es in einem Papier, das die Unionspolitiker Anfang der Woche in Stuttgart beschlossen haben. Zudem fordern die Unionspolitiker in dem Papier, das der SZ vorliegt, ein nationales Wolfmanagement und die „Reduzierung von regionalen Überbeständen“. Dies setze die Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht voraus, heißt es in dem Papier weiter. Das heißt, es müsse auch bei „ernsten“ Schäden möglich sein, auffällige Einzeltiere zu „entnehmen“ – also zu erschießen. Zudem müsse auch die Fütterung von Wölfen durch Menschen sanktioniert werden.
Dem härteren Vorgehen gegen den Wolf hat sich auch der umweltpolitische Sprecher der sächsischen CDU-Landtagsfraktion, Jan Hippold, angeschlossen „Wir liegen bereits deutlich über der Höchstzahl von 500, und es ist nicht zu verstehen, warum wir nicht handeln, wie es in Frankreich längst geschieht“, sagte Hippold am Dienstag auf SZ-Anfrage.
Laut Bundesumweltamt gibt es derzeit bundesweit 750 Wölfe. Das Tier ist in der EU streng geschützt und darf nicht gejagt werden. In Sachsen leben derzeit 18 Wolfsrudel und vier Paare – und damit so viele Wölfe wie sonst nirgends. (SZ/abi)