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Urlaub an der Bastei

Investoren planen einen Wohnmobil- und Caravanplatz. Jetzt haben sie in Rathewalde eine geeignete Fläche gefunden.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Rathewalde. Seit zwei Jahren bemühen sich Ines und Jörg Kirsten aus der Gemeinde Müglitztal darum, einen Reisemobil- und Caravanpark im Hohnsteiner Ortsteil Rathewalde zu schaffen. Jetzt sind sie ihrem Ziel ein Stück näher gekommen. Zwei Standorte mitten in Rathewalde hatten sie ursprünglich ins Auge gefasst. Doch das Vorhaben auf einer von den beiden Flächen umzusetzen, schien offenbar schwierig.

In der Variante eins wurde eine Fläche am Schulweg im Bereich unterhalb der Kläranlage untersucht. Die zweite Variante war eine Fläche zwischen dem Schulweg und dem Freizeitbad in Rathewalde. Bei diesen Varianten gab es Bedenken aus der Bevölkerung, unter anderem auch, weil die Zufahrten über den Schulweg ziemlich schmal sind. Eine würde über einen Radweg führen. Die Stadt Hohnstein hätte für die Zu- und Abfahrt die Straße zweispurig ausbauen müssen. Da diese im Landschaftsschutzgebiet gelegen ist, wäre das sicherlich schwierig geworden. Zu dem befindet sich die Wiese am Freizeitbad in Kirchenbesitz. Aus diesem Grund wurde eine dritte Variante abgeklopft, direkt hinter dem vorderen Basteiparkplatz. Im Herbst gab es bereits ein Gespräch mit Naturschutzbehörden und der Landesdirektion. Und demzufolge hat die dritte Variante offenbar die größte Chance auf Realisierung. Noch steht alles ganz am Anfang. Die Hohnsteiner Stadträte haben ihr Okay dafür gegeben, dass ein Bebauungsplan aufgestellt werden kann. Das steigere nicht nur die Attraktivität des Platzes, sondern wäre auch sinnvoll in Verbindung mit den gastronomischen Einrichtungen, sagt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Und Stefan Thunig (CDU) hofft, dass das Verfahren zügig vorangehe. „Für uns wäre das eindeutig ein Mehrwert“, sagt er.

Allerdings gibt es auch Bedenken, wie zum Beispiel von Lutz Hentschel (Unabhängige Wählervereinigung). Er fürchtet, dass dies ohnehin schon herrschende Chaos an der Zufahrt noch weiter verstärkt werde. Zudem sei nicht geklärt, wie der Investor für den Standort an der Straße werben dürfe. Roland Döring (Die Linke) kritisierte, dass landwirtschaftliche Nutzfläche verloren gehe. Dass da noch einiges zu regeln ist, bekräftigte auch Rathewaldes Ortsvorsteher Matthias Heller. Ist der hintere Parkplatz voll, steht meist eine Sperrescheibe auf der Straße. „Es nutzt nichts, wenn die dort steht und kein Wohnmobil kommt durch“, sagt Matthias Heller. Doch all das müsste erst in den folgenden Verfahren geklärt werden. Zu den Nachteilen zählen auch, dass sich die jetzige Fläche etwa einen Kilometer vom Ort entfernt befindet und damit das Freizeitbad und die Gaststätten im Ort zu Fuß nur schwer erreichbar sind und es keinen Fußweg nach Rathewalde gibt. Dazu kommt, dass auch der Geh- und Radweg in Richtung Bastei verlegt werden müsste. Außerdem fallen für die Stadt Hohnstein einige, wenn auch wenige Notflächen auf dem Parkplatz weg. Vorteile werden unter anderem an der verkehrstechnischen Anbindung gesehen, also eine direkte Zufahrt über den Parkplatz sowie gute Möglichkeiten, die Fläche auch medientechnisch zu erschließen. Die Stadt Hohnstein selbst will den Plänen nicht im Wege stehen.

Die Investoren versicherten bereits, dass sie mit dem Standort hinter dem Basteiparkplatz leben können. Geplant sind etwa 50 bis 60 Stellflächen. Die Investoren haben bereits die Vorgabe, dass auf der Fläche hinter dem Parkplatz nicht versiegelt und auch kein Gebäude errichtet werden darf. Geplant ist, die Flächen mit Rasengittersteinen zu belegen. Das Empfangs-, Wirtschafts- und Sanitärgebäude soll direkt an den bestehenden Parkplatz gebaut werden.