Dresden
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Urteil im Streit um Shisha-Bar

Ein 24-Jähriger aus dem Umfeld der Rapper-Gruppe KMN-Gang wurde nach einer Schlägerei vor einem Café schuldig gesprochen.

Von Alexander Schneider
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Mustafa K ist nun schuldig gesprochen worden.
Mustafa K ist nun schuldig gesprochen worden. © Marion Doering

Wegen Bedrohung, Beleidigungen von Polizisten und gefährlicher Körperverletzung ist ein Mitglied der bekannten Rapper-Gruppe KMN-Gang nun zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten verurteilt worden. Das Gericht setzte die Strafe zur Bewährung aus. Es ist in diesem Jahr bereits die zweite Verurteilung von Mustafa K., einem 24-jährigen Iraker, der für die justizerfahrenen Musiker arbeitet.

Mehrere Sitzungstage ging es in dem Prozess am Amtsgericht Dresden um eine brutale Auseinandersetzung in der St.-Petersburger-Straße an einem Sonntagnachmittag im August 2018. Dort soll K. mit einer Eisenstange auf den Inhaber eines „Café Milan“ losgegangen sein. Der 38-jährige Samir N. war damals noch Profiboxer. N. hatte behauptet, er habe K. zurechtgewiesen, weil er zuvor mit einem Auto in der Fußgängerzone herumgekurvt sei. Dann sei K. plötzlich mit anderen Männern zurückgekehrt und habe mit der Auseinandersetzung, bei der mehrere Männer verletzt wurden, angefangen.

K.s Verteidigerin Katja Reichel dagegen sagte, Ursache des Streits sei der Versuch ihres Mandanten gewesen, in der Nähe eine eigene Shisha-Bar zu eröffnen. Sie wundere sich, dass K. dafür angeklagt worden sei. Tatsächlich sei doch er von dem Profiboxer mit der Eisenstange ins Koma geprügelt worden. Sie habe vier Stunden an Mustafas Krankenbett gesessen und Angst um sein Leben gehabt, sagte Reichel. N. habe auch dem KMN-Rapper „Nash“ an jenem Nachmittag mit nur einem Schlag den Kiefer gebrochen.

Der Richter sagte, auch wenn K. später schwer verletzt wurde, habe er N. bedroht. K. sei sehr leicht erregbar, das zeigten auch die anderen Vorwürfe. Er müsse in Zukunft mehr an sich arbeiten. Im November wird sich auch Samir N. als Angeklagter in einem eigenen Prozess am Amtsgericht Dresden für seine Schläge verantworten müssen.