Peking. Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche haben die USA Berichten zufolge eine in China gesuchte Wirtschaftskriminelle ausgeliefert. Wie chinesische Staatsmedien am Donnerstag berichteten, landete die 48-jährige Kuang Wanfang am Donnerstagmorgen auf einem Flughafen in der südchinesischen Stadt Fuzhou und wurde an chinesische Polizisten übergeben. Kuang Wanfang, ihr Ehemann und zwei weitere Chinesen hatten die Bank of China um 500 Millionen US-Dollar betrogen und waren 2001 in die USA geflüchtet.
Dort verurteilte sie zwar ein Gericht zu einer Gefängnisstrafe. Washington hatte jedoch bisher gezögert, Wirtschaftsverbrecher nach China zurückzuschicken, und berief sich dabei auf Mängel in der chinesischen Rechtsstaatlichkeit und die schlechte Menschenrechtsbilanz des Landes. Diese Haltung haben die USA nun offensichtlich überdacht.
Bereits vergangenen Freitag brachten US-Beamte den ebenfalls in China gesuchten Yang Jinjun in sein Heimatland zurück. Im Rahmen der im April gestarteten „Operation Skynet“ will Peking insgesamt 100 Verdächtige zurückführen, die in China der Korruption und anderer Wirtschaftsverbrechen beschuldigt werden und ins Ausland geflohen sind. Chinas Präsident Xi Jinping ist in dieser Woche zu einem Staatsbesuch in den USA. (dpa)