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Acht Tote in drei Massage-Salons

Im US-Bundesstaat Georgia sind acht Menschen in drei Massage-Salons erschossen worden. Bei den meisten der Opfer soll es sich um Asiatinnen handeln.

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Sicherheitsbehörden am Tatort einer tödlichen Schießerei in einem Massagesalon in Georgia.
Sicherheitsbehörden am Tatort einer tödlichen Schießerei in einem Massagesalon in Georgia. © Mike Stewart/AP/dpa

Atlanta/Washington. Acht Menschen sind in drei verschiedenen Massage-Salons im südlichen US-Bundesstaat Georgia innerhalb kurzer Zeit erschossen worden. Die Zeitung "Atlanta Journal-Constitution" berichtete, bei sechs der Toten handele es sich um asiatischstämmige Frauen. Gut drei Stunden nach den Vorfällen in und um die Hauptstadt Atlanta am Dienstag nahm die Polizei einen 21-jährigen Weißen fest, der verdächtigt wird, an den Vorfällen beteiligt gewesen zu sein, wie US-Medien unter Berufung auf die Polizei berichteten.

Vier Menschen starben am Nachmittag (Ortszeit) in Cherokee County, rund 50 Kilometer nördlich von Atlanta, in einem asiatischen Massage-Salon. Vier weitere Menschen wurden nur eine Stunde später in zwei Wellnesseinrichtungen in Atlanta erschossen. Ein Motiv wurde noch nicht bekannt gegeben.

Nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums waren vier der Todesopfer Frauen koreanischer Abstammung. Zunächst war unklar, ob sie auch die südkoreanische Staatsangehörigkeit hatten. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, teilte am Mittwoch mit, US-Präsident Joe Biden sei über die "schrecklichen" Vorfälle unterrichtet worden. Man sei in Kontakt mit der Bundespolizei FBI.

Mehr Angriffe auf asiatischstämmige Amerikaner

Die Initiative "Stop AAPI Hate" - die Diskriminierung von asiatischstämmigen Amerikanern und solchen von den Pazifik-Inseln nachverfolgt - teilte mit, zwar sei noch unklar, ob es sich um Hassverbrechen handele. "Aber im Moment gibt es in der asiatisch-amerikanischen Gemeinschaft eine Menge Angst und Schmerz, die angesprochen werden müssen." "Stop AAPI Hate" beklagt seit der Coronavirus-Pandemie einen "alarmierenden" Anstieg von Vorfällen.

Biden hatte bei einer Fernsehansprache in der vergangenen Woche ein sofortiges Ende der Hassverbrechen gegen asiatisch-stämmige Amerikaner gefordert, die zum Südenbock gemacht würden. Diese Taten seien "unamerikanisch", kritisierte der Demokrat. Bidens republikanischer Vorgänger Donald Trump bezeichnete das Coronovirus regelmäßig als "China-Virus".

Die Polizei von Atlanta teilte mit, dass der in Gewahrsam genommene Mann "sehr wahrscheinlich" für alle drei Vorfälle verantwortlich sei, wie der Sender CNN berichtete. Videos würden das beweisen. Es werde aber noch daran gearbeitet zu bestätigen, dass alle drei Fälle miteinander in Verbindung stünden, berichtete der Sender NBC News.

Nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums waren vier der Todesopfer Frauen koreanischer Abstammung.
Nach Angaben des südkoreanischen Außenministeriums waren vier der Todesopfer Frauen koreanischer Abstammung. © Mike Stewart/AP/dpa

Am Dienstagnachmittag (Ortszeit) hatte die Polizei in Cherokee County zwei durch Schüsse getötete und drei verletzte Menschen in einem asiatischen Massage-Salon ("Young's Asian Massage") gefunden, wie die Sender CNN und NBC News unter Berufung auf die Polizei berichteten. Zwei Verletzte seien im Krankenhaus gestorben.

Nur eine knappe Stunde später wurde die Polizei wegen eines Raubüberfalls zu einem knapp 50 Kilometer entfernten Tatort in Atlanta gerufen - und entdeckte in einem Spa drei erschossene Menschen. Nicht weit davon entfernt, auf der gegenüberliegenden Straßenseite, sei dann in einem Aromatherapie-Spa noch eine weitere Tote gefunden worden, sagte Atlantas Polizeichef Rodney Bryant.

Gut drei Stunden nach den Schüssen in Cherokee County wurde der Verdächtige etwa 240 Kilometer südlich von Atlanta in Gewahrsam genommen, wie die Polizei mitteilte. (dpa)