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Biden: "Amerikas längsten Krieg" beenden

Bis zum 11. September sollen die US-Truppen aus Afghanistan abgezogen sein. Auch die Nato zieht ihre Truppen zurück, will das Land aber nicht allein lassen.

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Ein US-Marinesoldat nimmt am Militärstützpunkt Shorab in der Provinz Helmand an einem Militär-Manöver mit der afghanischen Armee teil.
Ein US-Marinesoldat nimmt am Militärstützpunkt Shorab in der Provinz Helmand an einem Militär-Manöver mit der afghanischen Armee teil. © Massoud Hossaini/AP/dpa

Washington. US-Präsident Joe Biden hat der afghanischen Regierung Unterstützung auch nach dem Ende des US-Militäreinsatzes in dem kriegsgeplagten Land zugesichert. "Obwohl wir in Afghanistan nicht weiter militärisch involviert sein werden, wird unsere diplomatische und humanitäre Arbeit weitergehen", sagte Biden am Mittwoch im Weißen Haus.

Zugleich betonte der US-Präsident, dass die US-Truppen bis zum 11. September abgezogen würden. "Es ist Zeit, Amerikas längsten Krieg zu beenden. Es ist Zeit für die amerikanischen Truppen, nach Hause zu kommen."

Biden sagte mit Blick auf die islamistisch motivierten Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA und den darauffolgenden Einmarsch in Afghanistan: "Wir sind nach Afghanistan gegangen wegen eines schrecklichen Angriffs, der vor 20 Jahren geschah. Das kann nicht erklären, warum wir 2021 dort bleiben sollten." Die USA müssten sich auf aktuelle Herausforderungen konzentrieren, statt mit den Taliban Krieg zu führen.

Joe Biden, Präsident der USA, kommt in den Vertragsraum des Weißen Hauses um über den Abzug der restlichen US-Truppen aus Afghanistan zu sprechen.
Joe Biden, Präsident der USA, kommt in den Vertragsraum des Weißen Hauses um über den Abzug der restlichen US-Truppen aus Afghanistan zu sprechen. © Andrew Harnik/AP Pool/dpa

Deutschland und die anderen Nato-Staaten sicherten unterdessen Afghanistan nach der Entscheidung für ein Ende des Militäreinsatzes weitere Unterstützung zu. "Der Abzug unserer Truppen bedeutet nicht, unsere Beziehungen zu Afghanistan zu beenden", heißt es in einer am Mittwochabend veröffentlichten Erklärung der Außen- und Verteidigungsminister der Mitgliedstaaten. Man werde dem Land, seinem Volk und seinen Institutionen auch in Zukunft bei der Förderung der Sicherheit und der Wahrung der Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre zur Seite stehen. Die Abzugsentscheidung sei lediglich der "Anfang eines neuen Kapitels".

Zum Zeitplan des Rückzugs heißt es in der Erklärung, der Abzug der Soldaten des Ausbildungseinsatzes "Resolute Support" werde bis zum 1. Mai eingeleitet und solle "innerhalb weniger Monate" abgeschlossen sein. Sollten die militant-islamistischen Taliban während des Rückzugs Angriffe auf alliierte Truppen verüben, werde dies mit einer entschlossenen Reaktion beantwortet werden. (dpa)