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Rakete aus dem 3D-Drucker stürzt über dem Atlantik ab

125 Kilometer hoch ist die "Terran 1" geflogen. Dann zündet die zweite Stufe nicht und die größtenteils ausgedruckte Rakete stürzt ins Meer. Ihre Erbauer feiern trotzdem.

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Cape Canaveral: Zuschauer beobachten den Start der von Relativity Space gedruckten 3D-Rakete "Terran I".
Cape Canaveral: Zuschauer beobachten den Start der von Relativity Space gedruckten 3D-Rakete "Terran I". © Craig Bailey/Florida Today/AP/dpa

Cape Canaveral. Eine größtenteils aus 3D-Druckern stammende US-Rakete hat bei ihrem Jungfernflug eine Höhe von über 125 Kilometern erreicht - stürzte dann aber in den Atlantik. Die unbemannte Rakete "Terran 1" des amerikanischen Start-Ups Relativity Space schaffte es in der Nacht zum Donnerstag nach etwa drei Minuten Flugzeit nicht, ihre zweite Stufe zu zünden und in eine Erdumlaufbahn einzutreten.

Relativity Space feierte seinen Test vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral trotzdem als Erfolg: "Wir haben Max-Q, den höchsten Belastungszustand auf unsere gedruckten Teile, erfolgreich überstanden." Dies sei der größte Beweis, dass eine Rakete, die zu 85 Prozent aus Teilen besteht, die von einem 3D-Drucker hergestellt wurden, die Strapazen eines Starts in den Weltraum überstehen kann.

Die "Terran 1" ist über 33 Meter hoch und knapp 2,30 Meter breit. Angetrieben wird es mit flüssigem Sauerstoff und flüssigem Erdgas. Das Unternehmen arbeitet darauf hin, dass 95 Prozent der genutzten Teile aus dem Drucker kommen.

Normalerweise kommen 3D-Drucker in Branchen wie dem Autobau und der Medizin zum Einsatz. Dort drucken sie mit zunächst flüssigem Kunststoff. Dieser wird nach einem zuvor festgelegten Plan Schicht für Schicht in die Höhe gedruckt. (dpa)