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Weißes Haus sieht keine Hinweise auf Außerirdische

Das US-Militär hatte in den letzten Tagen drei, nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen. Das gab Raum für Mutmaßungen aller Art.

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FBI-Spezialagenten bearbeiten Material, das von einem vor der Küste von South Carolina geborgenen Höhenballon stammt.
FBI-Spezialagenten bearbeiten Material, das von einem vor der Küste von South Carolina geborgenen Höhenballon stammt. © FBI/AP

Washington. Angesichts von zunehmenden Spekulationen rund um die abgeschossenen Flugobjekte über Nordamerika hat sich das Weiße Haus zu einer Klarstellung bemüßigt gefühlt - und einen möglichen Zusammenhang mit Außerirdischen ausgeschlossen. "Es gibt keinen Hinweis auf Aliens oder außerirdische Aktivitäten bei diesen jüngsten Abschussaktionen", sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre am Montag in Washington. "Ich wollte sicherstellen, dass das amerikanische Volk das weiß." Es habe viele Fragen dazu gegeben. "Und es war uns wichtig, dass von hier aus zu sagen."

Das US-Militär hatte innerhalb weniger Tage zunächst einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen und danach drei weitere, nicht näher identifizierte Flugobjekte. Zu den drei zuletzt zerstörten Flugkörpern gibt es bislang kaum belastbare Informationen. Das gab Raum für Mutmaßungen aller Art. In sozialen Medien wurde schon über eine mögliche Invasion von Außerirdischen spekuliert.

Ein hochrangiger US-General hatte zuletzt mit einer Äußerung nicht eben zur Eindämmung der Spekulationen beigetragen: Auf die Frage einer Reporterin, ob das Verteidigungsministerium ausschließen könne, dass Außerirdische hinter den ominösen Flugkörpern steckten, sagte der Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos, Glen VanHerck: "Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen."

Aufklärung zu ominösen Flugobjekten könnte dauern

Bis die Hintergründe aufgeklärt sein könnten, müsse sich die Bevölkerung auf eine längere Wartezeit einstellen. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte, die Regierung arbeite daran herauszufinden, was genau diese Flugobjekte gewesen seien und zum Ziel gehabt hätten. Dazu gehörten intensive Bemühungen, ihre Trümmer von den entlegenen Abschussorten zu bergen. "Das kann lange dauern, je nach Seegang und Wetterbedingungen." Auch die Sicherheit von Tauchern sei zu schützen.

John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses.
John Kirby, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses. © Susan Walsh/AP/dpa

Kirby verwies darauf, dass Überreste des chinesischen Ballons vor der Küste des Bundesstaats South Carolina aus dem Atlantik gezogen wurden. In den anderen Fällen gestalte sich die Suche schwieriger. "Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass sich die Objekte in Alaska und Kanada in ziemlich abgelegenem Gelände befinden." Man habe es zu tun mit "Eis und Wildnis und all dem, was es schwierig macht, sie bei Winterwetter zu finden". Das Objekt, das am Sonntag über dem Huronsee im Norden der USA abgeschossen wurde, liege in sehr tiefem Wasser.

Das Militär beobachte den Luftraum weiter genau, betonte Kirby. Momentan sei man aber keinem anderen verdächtigen Flugkörper auf der Spur. Die Regierung wisse bislang nicht genau, ob die drei bislang nicht identifizierten Flugobjekte auch zur Überwachung genutzt worden seien, "aber wir können es nicht ausschließen". Aus diesem Grund und wegen ihrer Flughöhe, die eine Gefahr für den zivilen Luftverkehr hätte bedeuten können, seien sie abgeschossen worden. (dpa)