Döbeln
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Verantwortung statt Sensationsgier

DA-Lokalreporterin Verena Toth über falsche Gerüchte in sozialen Netzwerken. Ein Kommentar.

Von Verena Toth
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Verena Toth
Verena Toth ©  Montage: SZ-Bildstelle

Die Suche nach dem vermissten Senior in Döbeln hat leider allzu deutlich gezeigt, welche schlechten Seiten die sozialen Netzwerke hervorbringen können. Unüberlegt wurden unbestätigte Falschmeldungen auf Facebook öffentlich verbreitet, nur um die Sucht nach Aufmerksamkeit und Sensationsgier befriedigen zu können. Doch diesen abartigen Wettbewerb im Netz haben zumindest in diesem Fall genau diejenigen verloren, die die denkbar schlechteste Nachricht um jeden Preis als Erster posten wollten.

Auch wenn im digitalen Zeitalter Schnelligkeit und Exklusivität die wichtigsten Währungen im Internet sind, dürfen Sorgfaltspflicht, Respekt und Verantwortung nicht leichtfertig über den Haufen geworfen werden. Zurückhaltung und Vernunft müssen bei sensiblen Ereignissen, wie der Suche nach einem Vermissten, an erster Stelle stehen. Dank Facebook und Co. kann ein solcher Hilferuf zwar schnell genau dorthin gebracht werden, wo möglichst viele aufmerksam werden. Trotzdem ist nicht gleich jeder, der mit seinem Smartphone in Sekundenschnelle ein annehmbares Foto hinbekommt und zwei Zeilen Text schreiben kann, ein geeigneter Polizeireporter.

Facebooker, News-Zwitscherer und Insta-Poster sollten lieber mal auf ein paar Klicks unter dem eigenen Kommentar oder Post verzichten und stattdessen mit Geduld darauf warten, gesicherte Fakten und echte Tatsachen teilen und verbreiten zu können.

E-Mail an Verena Toth