Plauen/Chemnitz - Wegen Verdachts der Tötung ihres neugeborenen Babys vor mehr als fünf Jahren hat das Amtsgericht Chemnitz gegen eine 28 Jahre alte Mutter aus Plauen am Mittwochabend Haftbefehl erlassen. Das Kind war am 28. Februar 2002 in der Plauener Frauenklinik zur Welt gekommen. Die Mutter habe ausgesagt, dass ihr Baby wenige Tage nach der Geburt tot im Bett gelegen habe. Nach ihren Angaben versteckte sie die Leiche in einem Koffer. Am Dienstag wurde er von der Polizei in einem Teil des Wohnhauses der Mutter gefunden. Genauer wollte sich der Sprecher nicht äußern.
Die Todesursache steht laut Staatsanwaltschaft noch nicht fest. Die Leiche befindet sich nach Angaben des Sprechers in einem stark verwesten Zustand. Daher sei es noch unklar, wann mit einem Ergebnis zur Todesursache zu rechnen ist.Dem Jugendamt der Stadt Plauen war bei den Einschulungsuntersuchungen für das kommende Jahr das Fehlen des Mädchens aufgefallen. Daraufhin stellte die Behörde Nachforschungen an. Dabei hatte sich die Mutter laut Staatsanwaltschaft in Widersprüche verstrickt. Zunächst gab sie an, dass der Vater des Babys ein Ausländer sei, der den Säugling mitgenommen habe.
Laut Staatsanwaltschaft stammt die 28-Jährige nicht aus schwierigen Verhältnissen. Sie hat zwei weitere Kinder, die von ihrem gleichaltrigen Lebensgefährten stammen. Derzeit haben beide unterschiedliche Anschriften. In der Vernehmung hatte die Frau ausgesagt, dass es im zum Zeitpunkt der Geburt des toten Babys in der Beziehung gekriselt habe. Der Lebensgefährte muss noch ausführlich vernommen werden. (dpa)