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Vereine ungleich in Schleife

Zumindest was Betriebskosten für kommunale Objekte angeht, soll das womöglich geändert werden. Noch aber ist der Gemeinderat sich nicht einig.

Von Constanze Knappe
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Gemeinderat Schleife
Gemeinderat Schleife © Foto: Constanze Knappe

Schleife. Seit drei Jahren befasst sich der Gemeinderat Schleife mit der Entrichtung der Betriebskosten in den kommunalen Objekten, konnte sich aber auch am Dienstag zu keiner Entscheidung durchringen. Einige Vereine begleichen auf der Basis von seit fast 25 Jahren bestehenden Verträgen den Verbrauch an Strom, Gas und Wasser vollständig, andere zahlen dafür eine Pauschale, manche gar nichts. Der Entwurf einer Entgeltordnung sieht nun vor, Letztere zu 25 Prozent, also ermäßigt, an den Kosten zu beteiligen. Das wäre, so Bürgermeister Reinhard Bork (parteilos) „die Chance, ein Stück Gleichheit herzustellen“.

Einige Vereine müssten dann 50, andere 500 Euro bezahlen. „Diese Unterschiede können nicht funktionieren. Damit wird die seit Jahren bestehende Ungleichbehandlung weiter fortgesetzt“, kritisierte Matthias Jainsch (CDU). Die Vereine müssten an den Kosten beteiligt werden, „aber bitte alle gleich“, sagte er. „Vereine sind nicht vergleichbar“, so Thomas Schwarz (CDU). Er warnte davor, sie gegeneinander auszuspielen. Eine völlige Gleichbehandlung werde man nie hinkriegen, da manche Vereine kein Einkommen haben, sagte er. Nach Ansicht von Wolfgang Goldstein (WV SV Lok Schleife) bestehe die Gefahr, dass Angebote wegfallen, wenn alle in gleicher Weise zur Kasse gebeten würden. Die Gemeinde habe jedoch eine Verantwortung für Vielfalt in der Vereinslandschaft. Goldstein beschwor die Beibehaltung des Solidarprinzips; so, wie’s im Länderfinanzausgleich ja auch Sachsen zugutekommt.

Der Bürgermeister sprach sich gegen die weitere Ungleichbehandlung aus. Entweder müssten alle die Betriebskosen voll übernehmen oder alle nur zu 25 Prozent. Dagegen stehe allerdings die angespannte finanzielle Situation der Gemeinde, die ja die Differenzbeträge weiter bezahlen müsste. Er befürwortete den Antrag von Matthias Jainsch, das Thema nochmals in den Ausschuss zu verweisen. Dem folgten die anderen Räte. Es müsse endlich eine Lösung her. Die Zeit dränge, weil mit der Fertigstellung des Schulkomplexes die Vereine die Betriebskosten bei der Nutzung der neuen Turnhalle übernehmen müssten.