Vereinshof wird abgerissen

Waldheim. Der Bagger vor dem ehemaligen Vereinshof an der Breitscheidstraße in Waldheim ist einsatzbereit, wird aber noch nicht benötigt. Dagegen werden die beiden großen orangefarbenen Container mit Müll aus dem Inneren des Hauses befüllt.
Das geschichtsträchtige Haus wird abgerissen. Derzeit laufen vorbereitende Arbeiten. „Aufgrund der Baufälligkeit des Gebäudes besteht eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“, sagt Peggy Zill, Pressereferentin des Landratsamtes Mittelsachsen. Die Abrissarbeiten übernimmt die Firma Püschmann aus Lugau. Die Kosten liegen bei etwa 150.000 Euro. Es wird von einer Rückbauzeit von etwa drei Monaten ausgegangen. Die Breitscheidstraße wird ab dem 25. Mai in diesem Bereich voll gesperrt.
Das 1898 erbaute Haus wurde früher als Kulturhaus von den Betriebsangehörigen der ehemaligen Sitzmöbelwerke genutzt. Regelmäßig fanden darin Veranstaltungen wie Frauentag, 1. Mai oder Tag der Republik statt. Auch ein Wohnheim für ausländische Arbeitskräfte war in dem Vereinshof untergebracht. In der unteren Etage gab es zudem eine Bäderabteilung des städtischen Ambulatoriums.
Jugendliche nutzten Gebäude
Seit der Wende steht das Gebäude leer und zerfällt. Die Fenster sind teilweise zerstört oder fehlen ganz. Im Inneren stapelt sich der Unrat.
Im Frühjahr 1898 wurde das Haus als Herberge eingerichtet. Seitdem hatte es fünf Betreiber, zuletzt war es der VEB Sitzmöbelwerke. Nach der Wende ging das Gebäude in privaten Besitz über, verfiel aber immer mehr. Vor einigen Jahren wurde das Areal von der Bauaufsicht mit einem großen Metallzaun abgesperrt.
Der nun folgende Abriss ist die einzige richtige Maßnahme, findet Anwohner Gerd Hempel. „Das Haus ist nur noch eine Ruine, es ist nichts mehr zu retten“, sagt er. Sicher sei es schade um das einstmals schöne Gebäude, doch in diesem Zustand stelle es auch eine Gefahr dar. So hatte im vergangenen Jahr eine Gruppe Jugendlicher ihr Unwesen an und im Gebäude getrieben (sächsische.de berichtete). Die Anwohner sahen sich genötigt, die Polizei zu verständigen. Die hatte die Personalien der Jugendlichen aufgenommen.
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