Von Thomas Drendel
Liegau-Augustusbad. Sie ist groß, massiv und bietet viel Platz für Pilze. Eckart Klett hat vor seinem Haus in Liegau-Augustusbad eine Infotafel aufgestellt. „Dort sind beispielsweise die Termine meiner nächsten Veranstaltungen aufgeführt. Unter anderem ist nachzulesen, wo ich die nächsten Vorträge halte. Aber auch Giftnotrufnummern sind vermerkt“, sagt der Pilzexperte.
Auch ein stiller Pilzbriefkasten ist dort zu finden. „Ich habe einen Korb aufgestellt, in den Interessenten ihnen unbekannte Pilze legen können. Dann vermerken sie noch Telefonnummer und Anschrift.“ Der Fachmann sieht sich die Pilze dann genau an und informiert anschließend den Finder beispielsweise ob das Exemplar essbar ist oder nicht. Ein wechselnder „Pilz des Monats“ sowie weitere Pilzmodelle ergänzen das Angebot von Eckart Klett. Die neue Tafel hat sich mittlerweile herumgesprochen. „Wanderer bleiben hier stehen. Mit vielen komme ich ins Gespräch.“
Derzeit wenig zu finden
Tagsüber ist der Liegauer jedoch meist eher im Wald anzutreffen als Zuhause. „Jetzt im Juli beginnt ja die Pilzsaison. Allerdings sieht es momentan noch sehr schlecht aus. Wir hatten einen guten Start, dann kam aber die Trockenheit. Jetzt ist in den Wäldern wenig zu finden. Am ehesten wachsen noch Pfifferlinge. Der Regen der vergangenen Tage macht aber wieder Hoffnung.“ Eine wirkliche Durststrecke muss der Pilzexperte allerdings nicht erleiden. „Wenn ich losgehe, dann bekomme ich meist meine Mahlzeit zusammen.“
Für alle Pilzsucher hat er einen Tipp: „Momentan hat man gute Chancen in den Parks der Region. Das liegt an dem Baumbestand mit meist vielen Buchen. Das mögen mehrere Pilzsorten. Sie wachsen dort gut.“ Er selber ist oft im Hermsdorfer Schlosspark oder im Park des Arnsdorfer Krankenhauses unterwegs. In den Anlagen sind mitunter seltene Exemplare zu entdecken. „In Arnsdorf beispielsweise habe ich beispielsweise einen Tintenfischpilz gefunden. Diese Art wurde 1920 in unsere Region eingeschleppt. Er ist sehr selten und steht unter Naturschutz.“
Pilzbeet möglich
Allen, denen die Suche im Wald zu beschwerlich oder zu unsicher ist rät er, selber ein Pilzbeet herzurichten. „Ich habe mir eins mit Austernseitlingen angelegt.“ Dazu muss der Untergrund mit Stroh entsprechend vorbereitet werden, dann kommt das Pilzsubstrat drauf und nach einigen Wochen wachsen die Pilze. „Das Substrat kann jeder kaufen, beispielsweise über die Firma Pilzmännchen in Malschwitz, mit der ich zusammenarbeite.“ Eckart Klett ist inzwischen ein gefragter Mann. Allein im vergangenen Jahr hat er 61 Beratungen durchgeführt. Außerdem organisierte er zwei Ausstellungen im Hüttertal und in der Hofewiese. Auch wächst die Zahl seiner Vorträge stetig. Im vergangenen Jahr waren es zwölf Termine, zu denen insgesamt mehr als 300 Besucher kamen. Hinzu kommen zahlreiche Lehrwanderungen. Auftritte bei Projekttagen in Schulen und im Hort ergänzen seine Arbeit.
Auch zu Beginn der diesjährigen Saison hat er an alle Pilzsucher die Bitte, nur Pilze zu nehmen, die sie sicher kennen. Für alle, die unsicher sind, steht er als Ansprechpartner bereit. So konnte er schon öfter Schlimmeres verhindern. Beispielsweise klingelte vergangenes Jahr ein Pilzfreund bei ihm. Er habe Steinpilze gefunden, so der Sammler. „Aber das waren keine Steinpilze, sie sahen ihnen nur sehr ähnlich.“ Stattdessen hatte es sich um den sogenannten Schönfuß-Röhrling gehandelt. „Diese Pilze haben leuchtend rote Stiele, aber sind sonst dem Steinpilz sehr ähnlich.“ Alle, die sich von dem Pilzexperten beraten lassen wollen, können telefonisch einen Termin vereinbaren. Außerdem ist er am 16. September beim Saugartenfest in Langebrück anzutreffen. Auf dem Landgasthof Hofewiese in der Heide wird er am 14. Oktober mit einem Stand vertreten sein. „Natürlich kann auch jeder gerne an der Infotafel vorbeischauen.
Pilzberater Eckart Klett, Liegau-Augustusbad, Am Hofeberg 12, Telefon 03528 411444