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Verjüngte Verwaltung in Ebersbach

Neun Alteingesessenen in der Gemeindeverwaltung haben sich nun einige Neuzugänge zugesellt. Sie kommen aus der Wirtschaft.

Von Kathrin Krüger
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Mandy Gneuß, Mandy Zeisbrich, BM Falk Hentschel, Robert Göhlert und Kati Hainke (v.l.) sind die Neuen in der Ebersbacher Gemeindeverwaltung.
Mandy Gneuß, Mandy Zeisbrich, BM Falk Hentschel, Robert Göhlert und Kati Hainke (v.l.) sind die Neuen in der Ebersbacher Gemeindeverwaltung. © Kristin Richter

Ebersbach. Noch nie hat sich in so kurzer Zeit in der Ebersbacher Gemeindeverwaltung das Personalkarussell so schnell gedreht. Rechnet man Bürgermeister Falk Hentschel (CDU) mit, hat das Amt innerhalb eines Jahres fünf neue Mitarbeiter bekommen. 

Ein sechster ist Bufdi Tom Likuski, der zum Fototermin leider erkrankt war. „Wir müssen uns als Team neu finden, die jungen Leute bedeuten sicher einen Wandel in der Verwaltung“, gibt Falk Hentschel zu. Er selbst ist nun ein Jahr im Amt, folgte auf die inzwischen verstorbene Bürgermeisterin Margot Fehrmann.

Seit 1. Februar ist Robert Göhlert an seiner Seite als Sachbearbeiter im Bauamt. Göhlert stammt aus Großenhain, sein Vater ist der frühere Karnevalspräsident Volker Göhlert. Der Junior wohnt in Dresden und war vorher Bauleiter in einem Unternehmen.

 Der Praktiker wollte in die Verwaltung und die Gemeinde wollte einen Bauingenieur, der u. a. als verlängerter Arm der Bauherrenüberwachung tätig sein kann. Seinen Angestelltenlehrgang absolviert Göhlert jetzt berufsbegleitend.

Ebenfalls aus der freien Wirtschaft kam Mandy Gneuß, die im November den Bereich Liegenschaften übernahm. Ihre Vorgängerin Ilschner wechselte ins Landratsamt. Die Radeburgerin war in der Immobilienabteilung eines großen Lebensmitteldiscounters tätig und sagte sich: „Ich muss noch mal was anderes sehen“. 

Deshalb bewarb sie sich auf die vor einem Jahr freigewordene Stelle. Auch sie absolviert einen Verwaltungslehrgang und verschafft sich derzeit noch einen Überblick über die kommunalen Gebäude. Was der gebürtigen Ebersbacherin an der Verwaltung gefällt? Dass sie gleich um die Ecke wohnt.

Noch kürzer, nämlich erst seit Dezember, ergänzt Mandy Zeisbrich die Neuzugänge – im Sachgebiet Steuern. Ihre Vorgängerin Damast hatte sich vor ein paar Monaten etwas Neues gesucht. Mandy Zeisbrich wohnt in Steinbach, sei kommt aus der Elternzeit und auch aus der freien Wirtschaft.

 „Ich war Fachangestellte und Bilanzbuchhalterin in einer Steuerkanzlei“, erzählt sie. Mandy Zeisbrich kam in die Gemeindeverwaltung, „um mal die andere Seite zu sehen“. Hier ist sie nun dabei, die Abläufe in einem Bürgeramt kennenzulernen und sich mit der neuen Kommunalsteuer-Gesetzgebung zu befassen.

Aus der Elternzeit kam schließlich auch Kati Hainke. Sie ist die Einzige der Neulinge, die schon eine öffentliche Verwaltung von innen gesehen hat. Neun Jahre war die gebürtige Röderauerin in der Stadtverwaltung München tägig, in der bayrischen Hauptstadt hatte sie auch studiert. 

Nun ist die Familie wieder zurückgezogen und wohnt in Görzig. Kati Hainke suchte eine Teilzeitstelle und startete am 15. Oktober in Sachen Projektkoordination. „Das ist eine Stelle, die mit Mitteln vom Dresdner Heidebogen finanziert wird“, erklärt Bürgermeister Hentschel. Ihre Aufgabe u. a.: die Vernetzung der Vereine.

Natürlich sei das ländliche Ebersbach eine andere Welt im Vergleich zur Weltstadt München, sagt Kati Hainke. Doch die Gemeindeverwaltung sei familiär, hier gibt es kürzere Wege und weit weniger Hierarchie. „Außerdem habe ich ein vielseitiges Aufgabenspektrum.“ Derzeit erstellt Kati Hainke den Veranstaltungskalender 2019 für die Gemeinde.

Für alle – vor allem die aus der Privatwirtschaft – ist relativ neu, dass es jeden Morgen in der Verwaltung eine gemeinsame Frühstückspause gibt. „Das ist ein Pflichttermin, da sehe ich, ob alle da sind“, schmunzelt Bürgermeister Falk Hentschel. Auch eine Weihnachtsfeier hatten die neuen und langjährigen Mitarbeiter schon. Die jetzige Zusammensetzung sei eine Chance und Herausforderung, so empfingen sie es.