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Verkaufsstopp für Palais Hoym gefordert

Die Neumarkt-Gesellschaft beklagt, dass nicht alle historischen Gebäude wiederaufgebaut werden sollen.

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© Archivbild: dpa

Der Freistaat will das Grundstück hinter dem Polizeipräsidium an die Berliner CG-Gruppe verkaufen. Demnächst soll der Landtag darüber entscheiden. Zwischen Landhausstraße und Rampischer Straße sollen Wohnungen, Büros und gastronomische Einrichtungen entstehen. Doch es gibt Widerstand gegen die Verkaufspläne. So fordert die Gesellschaft Historischer Neumarkt nun einen Verkaufsstopp.

Zwar sei der Wiederaufbau des früheren Palais Hoym Teil der Pläne für das Areal, sagt Vorstand Torsten Kulke. Das Palais Riesch und ein historisches Gartenhaus aber nicht. Beide Gebäude sollten nach einem Beschluss des Stadtrats im Jahr 2008 Teil einer separaten Gestaltungssatzung und ebenfalls wieder aufgebaut werden. Eine solche Satzung wäre für den Käufer der Immobilie bindend. Das Stadtplanungsamt habe über sieben Jahre hinweg jedoch nichts unternommen, dem Stadtratsbeschluss nachzukommen und diese Satzung zu erarbeiten. „Dabei hätte das problemlos gemacht werden können“, sagt Kulke.

Gegen den Verkauf an die CG-Gruppe habe die Gesellschaft Historischer Neumarkt grundsätzlich nichts einzuwenden. Aber es gehe um eine qualitätsvolle Umsetzung des Projekts und den Wiederaufbau von Gartenhaus und Palais Riesch, so Kulke. Um Rechtssicherheit dafür zu erhalten, solle der Verkauf verschoben werden, bis die Gestaltungssatzung vom Stadtrat beschlossen worden ist.

Das sächsische Finanzministerium sieht das anders. Die fehlende Satzung sei kein Grund, den Verkauf der Immobilie hinauszuzögern, sagt Ministeriumssprecher Stephan Gößl. Eine zeitgemäße Nutzung für wiederaufgebaute historische Gebäude zu finden, sei schwierig und am Ende immer ein Kompromiss. „Wir sind froh, dass dies beim Wiederaufbau des Palais Hoym gelingt“, sagt Gößl. Das Palais Riesch sei nach bestehender Rechtslage kein quartiersprägender Leitbau wie etwa das Palais Hoym. Die Gesellschaft Historischer Neumarkt könne dazu jedoch Gespräche mit dem Investor führen, so Gößl. (SZ/two)