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Verkehrsbetriebe testen Rampini

Ein in Italien hergestellter Elektrobus kommt nun in Dresden zum Einsatz.

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© DVB AG

Dresden. Passagiere der Linie 76 haben es vielleicht schon bemerkt: Die Flotte der Dresdener Verkehrsbetriebe (DVB) hat seit Montag einen weiteren rein elektrisch angetriebenen Bus. Das rund acht Meter lange Fahrzeug des italienischen Herstellers Rampini soll nun wochentags von 6:18 Uhr bis 9:48 Uhr im Halbstundentakt zwischen dem S-Bahnhof Pieschen und der Justizvollzugsanstalt unterwegs sein.

Wie die DVB mitteilten, wurde der Wagen aber nicht gekauft, sondern für sechs Monate von den Wiener Linien ausgeliehen. Mitarbeiter des Nahverkehrsunternehmens der österreichischen Hauptstadt hatten ihren Dresdner Kollegen angeboten, das Fahrzeug ausgiebig zu testen. Der rot-weiße Kleinbus kam bereits im Dezember per Tieflader nach Sachsen, anschließend folgte die Fahrereinweisung. Allerdings habe man auf den Einbau der elektronischen Komponenten verzichtet, beispielsweise auf die in Dresden übliche Fahrtzielanzeige. Hier wird nun ganz traditionell mit einem Schild gearbeitet.

Die DVB machten auch technische Angaben: Insgesamt 39 Fahrgäste können in dem Italiener mitfahren, 13 davon auf Sitzplätzen. Außerdem gibt es einen Stellplatz für Rollstühle oder Kinderwagen. Das zulässige Gesamtgewicht des Rampini beträgt zwölf Tonnen. Der längs im Heck eingebaute Asynchronmotor entwickelt 150 Kilowatt Leistung und beschleunigt den Bus damit auf maximal 65 Kilometer pro Stunde. Die Batterie besitzt 188 Zellen und stellt bei 600 Volt Nennspannung 160 Amperestunden Kapazität zur Verfügung. Die Nachladung erfolgt derzeit ausschließlich im DVB-Betriebshof Trachenberge, alternativ kann die Batterie aber auch an speziellen Stationen mit Pantograph „gefüttert“ werden.

Zwar wollen die DVB weitere Elektrobusse für ihre Flotte anschaffen, ob die Rampinis aber künftig öfter in Dresden zu sehen sein werden, ist noch offen. Neben einer technischen Einschätzung soll es auch Kundenbefragungen zur Beförderungsqualität geben. Eine „konkrete „Beschaffungsabsicht“ gäbe es allerdings noch nicht, hieß es. (mja)