Merken

Verkehrszeichen unter Dauerbeobachtung

Seit 1994 muss am Grünen Pfeil gestoppt werden. Fahrfehler an diesem Schild gefährden nicht nur Verkehrsteilnehmer.

Von Kay Haufe
 2 Min.
Teilen
Folgen
An der Kreuzung Reicker und Rayskistraße wurde der grüne Pfeil abgebaut und durch eine Ampel ersetzt. An dieser leuchtet der grüne Pfeil nur dann, wenn die Fußgänger um die Ecke Rot haben.
An der Kreuzung Reicker und Rayskistraße wurde der grüne Pfeil abgebaut und durch eine Ampel ersetzt. An dieser leuchtet der grüne Pfeil nur dann, wenn die Fußgänger um die Ecke Rot haben. © René Meinig

Wer am Grünen Pfeil nicht stoppt, gefährdet nicht nur sich und andere Verkehrsteilnehmer. Auch der Grüne Pfeil selbst kommt damit in Gefahr. Das sagt Markus Löffler, Verkehrsingenieur beim ADAC Sachsen. „Wer ihn erhalten will, sollte sich an die Regeln halten“, erklärt Löffler im Namen des Automobilclubs. Denn Grüne Pfeile „stehen unter Dauerbeobachtung“. Gibt es an einer Kreuzung mit diesem Zeichen Auffälligkeiten, etwa mehr Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt sind, könnte das Abbiegezeichen verschwinden.

Seit 1994 gehört das Schild mit der offiziellen Bezeichnung Grünpfeil zur Straßenverkehrsordnung. „Dabei hat man gegenüber den Regeln in der DDR eine ganze Menge Verschärfungen reingebracht“, erklärt Löffler. Dazu gehört auch die Regel, dass Rechtsabbieger vor einer roten Ampel komplett abstoppen müssen, bevor sie am Grünpfeil nach rechts fahren. Das Zusatzzeichen ist unter anderen dort verboten, wo querende Fußgänger und Radfahrer nicht gut genug zu sehen sind, wo beim Rechtsabbiegen auch Schienen überquert werden müssten und auf Straßen mit besonders viel Verkehr.

Das richtige Verhalten am Grünpfeil ist Thema in jeder Fahrschule. „Da gibt es ein einheitliches System und einheitliche Bücher“, sagt Markus Löffler. Doch im Osten hängen die grünen Pfeile an deutlich mehr Kreuzungen als in den alten Bundesländern. „Und wenn es keinen Grünpfeil gibt, dann kann ich das richtige Verhalten dort auch nicht praktisch üben“, gibt er zu bedenken. Im Klartext: Wer das kleine Quadrat mit dem Pfeil nicht kennt, weiß auch nicht, was zu tun ist.

Andreas Grünewald, der Vorsitzende des Fahrlehrerverbandes in Sachsen geht davon aus, dass auch jeder Ortsfremde weiß, wie man sich an einem Grünen Pfeil richtig verhält. Das Zusatzschild dürfe schließlich im gesamten Bundesgebiet genutzt werden. „Die geltenden Verhaltensregeln sind unserer Ansicht nach zweifelsfrei“, sagt der Leipziger, der in der Messestadt inzwischen die ersten Grünpfeile entdeckt hat, die nur für Radfahrer gelten.