Von Mandy Schaks
Das Zittern um die Biathlonarena in Zinnwald will kein Ende nehmen. Zwar sind so gut wie alle rechtlichen Probleme geklärt. So betreibt die Stadt Altenberg seit Juli wieder selbst die Sportstätte. Und auch mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst wurde sich Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) über die Nutzung der Anlage einig. Damit ist der Weg frei für Investitionen – wenn es gelingt, rechtzeitig Geld aufzutreiben.
Denn es droht neues Ungemach. Diesmal steht die Erlaubnis auf dem Spiel, internationale Biathlon-Wettbewerbe in dem Zinnwalder Stadion ausrichten zu dürfen. Es geht um die sogenannte B-Lizenz, die berechtigt, den Cup der Internationalen Biathlon Union (IBU) zu veranstalten, den Nachfolge-Wettbewerb des früheren Europacups.
300.000 Euro sind nötig
Die IBU hatte das Biathlonstadion am 15.November 2007 inspiziert und die B-Lizenz bis zum 27.April 2016 erteilt. Das war allerdings an Auflagen geknüpft, die bis heute nicht erfüllt sind. Die IBU scheint das nun nicht mehr hinnehmen zu wollen und hat sich für eine erneute Inspektion Mitte Oktober angekündigt.
Bürgermeister Kirsten ist aus allen Wolken gefallen. Ihm ist schon klar, dass in die Biathlonarena noch eine Menge investiert werden muss. Dafür gibt es auch einen Plan bis 2014. Die Rede ist von insgesamt knapp zwei Millionen Euro. Doch so lange wird sich die IBU nicht mehr vertrösten lassen. Zumal einige der Investitionen bereits seit 2007 angemahnt worden sind – also in der Zeit, in welcher sich der Landkreis für die Biathlonanlage zuständig fühlte.
Nun befürchtet Kirsten, die Lizenz zu verlieren, wenn nicht ganz schnell die wichtigsten Investitionen kommen. Dazu gehören Stellflächen für mindestens 35Wachscontainer, getrennte Zufahrten zum Stadion für Zuschauer und für Teams, Serviceleute, Rettungsfahrzeuge und Journalisten, die Verbreiterung des Zieleinlaufes und Sanitäreinrichtungen. „Wir brauchen rund 300000Euro für dieses Jahr“, sagt Kirsten. Er hofft natürlich auf Fördermittel, 20Prozent der Kosten würde die Stadt beisteuern können. Nun ist der Rathauschef landauf, landab unterwegs, um Unterstützer zu finden und die Gelder aufzutreiben. Gelingt das nicht, könnte das folgenschwere Konsequenzen haben. Möglicherweise darf dann Altenberg nicht Gastgeber für den nächsten IBU-Cup im Januar 2011 sein. „Und auch die Bewerbung für die Europameisterschaft 2014 und die Junioren-Weltmeisterschaft 2015 könnte daran scheitern“, sagt Kirsten. Ein Szenario, das er sich gar nicht vorstellen mag.
Riesenchance oder Riesenpleite
Denn es lief bestens für Altenberg. Kirsten zufolge wird ab der nächsten Wintersaison der IBU-Cup wesentlich aufgewertet. Da das Teilnehmerfeld bei den Weltcuprennen verkleinert werden soll, starten mehr Biathleten im IBU-Cup. Das bringt viele bunte Bilder in den Medien und hohe Zuschauerresonanz – beste Werbung für Altenberg. Geht das aber schief, wäre das ein hoher Schaden für die Region.