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Vermittlungs-Stopp im Tierheim

Tiere sind keine Weihnachts-Geschenke, sagt der Radeberger Tierschutzverein. Und geht einen ungewöhnlichen Schritt.

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© Thorsten Eckert

Radeberg. Ein Tier sollte man sich nur ganz bewusst zulegen; als Überraschungsgeschenk zu Weihnachten ist es absolut ungeeignet. Darauf weist der Tierschutzverein Radeberg in einer Mitteilung hin. Ein niedlicher Welpe oder ein kleines Kätzchen sorgen am Weihnachtsabend zwar oft für Begeisterung, aber was mit großer Freude beginnt, endet schnell im Tierheim, sobald sich die neuen Halter mit den tatsächlichen Ansprüchen des Tieres konfrontiert sehen. Die Tierschützer empfehlen daher grundsätzlich, sich vor der Anschaffung intensiv mit der Tierart zu befassen. Aufgrund der oft turbulenten Weihnachtszeit sollte man ein neues Heimtier aber in jedem Fall besser erst nach den Weihnachtstagen aufnehmen.

„Ein Tier ist kein Pullover und kein Spielzeug, keine Sache, die ich einfach umtauschen kann, wenn sie nicht passend ist oder nicht gefällt“, sagt Matthias Kuri, der Vorsitzende des Radeberger Tierschutzvereins. „Mit einem Tier übernimmt man die Verantwortung für ein Lebewesen – und muss auch bereit sein, diese zu tragen, solange das Tier lebt.“ Eltern müsse sich darüber klar sein, dass ein Kind nie allein die Verantwortung für ein Tier übernehmen kann, fügt der Vereinschef an. Oft bemerken Eltern zu spät, dass ein Großteil der Versorgung – das Füttern, das Säubern des Geheges oder das „Gassigehen“ – an ihnen hängen bleibt. Schnell landen Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen dann (wieder) im Tierheim. „Deshalb gibt es bei uns einen Vermittlungsstopp über den Jahreswechsel“, so Matthias Kuri. Dieses Jahr beginnt der Stopp am 11. Dezember – also am Montag – und endet am 7. Januar.

„Ab 8. Januar dürfen dann unsere kleinen Schützlinge wieder von verantwortungsbewussten, lieben Menschen in ein neues Zuhause geholt werden“, unterstreicht Matthias Kuri. (szo)