Dresden. Sachsens Gesundheitsministerium hat im Fall des Tierfutters, das mit einem krebserregenden Schimmelpilz verseucht ist, Entwarnung gegeben. Das Futter sei in dem belieferten Schweinemastbetrieb mit sauberen Futtermitteln so vermischt worden, dass der belastete Anteil nur noch bei vier Prozent gelegen habe, sagte Sprecher Jürgen Vogels am Freitag. „Damit gab es keine Grenzwertüberschreitung. Sachsen ist nach derzeitigem Kenntnisstand sauber.“ Für Verbraucher bestehe keine Gefahr, da sich das Gift in Fleisch nicht bedenklich anreichern könne.
Wie am Freitag bekannt wurde, sind deutschlandweit tausende Tonnen von verseuchtem Mais aus Serbien in Tierfutter gelandet. Der größte Teil wurde an mehr als 3.500 Höfe in Niedersachsen, geringere Mengen auch nach Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt geliefert. Der Mais ist mit dem Schimmelpilzgift Aflatoxin B1 kontaminiert. Er wurde von Futtermittelherstellern zu Futter für Schweine, Rinder und Geflügel verarbeitet. Fressen Kühe das Futter mit dem Gift, reichert sich der Stoff in der Milch an. Hunderte Milchbetriebe wurden gesperrt.
Nach Angaben des sächsischen Landesbauernverbandes unterliegt Futtermittel im Freistaat strengen Kontrollen. Alle Betriebe, die das blaue Qualitätssiegel „QS“ tragen, würden regelmäßig auf Pilze und andere Schadstoffe wie Dioxin und Schwermetalle im Tierfutter getestet. „In den letzten Jahren hat es da keine Überschreitung gegeben“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Manfred Uhlemann.
Der krebserregende Mais im Tierfutter birgt nach Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung keine akute Gesundheitsgefahr für Menschen. Institutspräsident Andreas Hensel sagte: „Hier haben wir im Moment keine Anzeichen für eine Gesundheitsgefährdung des Verbrauchers.“ (dpa)