Das denkmalgeschützte Viadukt im Park des Schlosses Albrechtsberg wird saniert. Im ersten Bauabschnitt bis Ende Oktober soll die baufällige Brücke, die das Schloss mit dem Römischen Bad verbindet, statisch gesichert werden. Zudem wird die Überführung mit Estrich und Kunststoff gegen Nässe abgedichtet. Die Brücke ist deshalb bis 30. Oktober gesperrt.
„Das Viadukt war in einem schlechten baulichen Zustand“, sagt der Bauleiter des auftraggebenden Amtes für Stadtgrün, Borries Trommer. Seit der Fertigstellung der Brücke 1854 habe es keine grundlegende Sanierung gegeben. Dem Bauwerk am meisten zu schaffen, machten Regen und Frost. Weil die Oberseite des Viaduktes nur mit einer Lehmschicht abgedeckt war, konnte Feuchtigkeit in das Viadukt dringen. Die Folge: Bei Frost entstanden zentimeterstarke Risse am Viadukt.
So hat sich an einem Brückenpfeiler die Stirnwand um fünf Zentimeter gelöst. Damit das Gemäuer nicht irgendwann abstürzt, treibt der bauausführende Spezialbau Kühnapfel aus Radeberg in dieser Woche riesige Anker durch das Gemäuer. Damit wird ein weiteres Auseinanderbrechen verhindert. Der fünf Zentimeter starke Riss werde jedoch ganz bewusst nicht geschlossen, erklärt Borries Trommer. Mittlerweile hätten sich dort verschiedene Fledermausarten, darunter das Große Mausohr, angesiedelt.
Damit künftig keine Nässe in das Viadukt dringen kann, wurde der Fußweg bereits entfernt. An die Stelle kam eine Estrichdecke. Diese wurde mit Sand abgestrahlt, damit die aufzubringende Kunststoffdecke besseren Halt hat. Derzeit wird die Kunststoffdecke vier Millimeter dick auf das Viadukt aufgespritzt. Anschließend folgt eine Schutzlage und ein Mineralgemisch, sodass das Viadukt wieder begehbar ist.
Im zweiten Bauabschnitt, der noch nicht terminiert, aber für die kommenden beiden Jahre geplant ist, wird das Viadukt dann komplett eingerüstet. Dabei sollen beschädigte Sandsteine aus dem Viadukt ausgetauscht werden. Im dritten Bauabschnitt will das Amt für Stadtgrün das beschädigte Sandsteingeländer sanieren. Dafür wurden bereits Teile des historischen Geländers, die verteilt im Schlosspark lagen, eingesammelt. Die Teile sollen später mit neuen Sandsteinteilen ergänzt werden.
Insgesamt gibt die Stadt 330000 Euro für die Sanierung des Viaduktes aus. Die Schäden waren 2008 bei einer Brückenüberprüfung bemerkt worden. Tobias Winzer