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Ausländerrat trennt sich von Vorstand

Victor Vincze hatte sich als Chef des Ausländerbeirates am Montag mit der AfD getroffen. Das hat jetzt Folgen.

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Victor Vincze ist Vorsitzender des Dresdner Ausländerbeirates und Vorstandsmitglied des Ausländerrates e.V. Letztere Funktion soll er jetzt ruhen lassen.
Victor Vincze ist Vorsitzender des Dresdner Ausländerbeirates und Vorstandsmitglied des Ausländerrates e.V. Letztere Funktion soll er jetzt ruhen lassen. © privat

Dresden. Der Dresdner Ausländerrat e.V. trennt sich vorzeitig von seinem Vorstandsmitglied Victor Vincze. Der Vorstand habe am Dienstagabend beschlossen, dass Vinczes Vorstandstätigkeit bis zur planmäßigen Vorstandswahl im November ruhen wird. Grund sei ein Treffen Vinczes in seiner Funktion als Dresdner Integrations- und Ausländerbeirat mit der AfD-Stadtratsfraktion am vergangenen Montag, teilte der Verein am Mittwoch mit. 

Vincze selbst hatte ein Foto von sich und AfD-Stadträten bei Facebook gepostet und dies so kommentiert: "Als Vorsitzender vom Integrations- und Ausländerbeirat besuche ich mit meinen Kollegen die wichtigsten Vereine, Organisationen und alle Fraktionen des Stadtrates. Wir sprechen über unsere politische Agenda, was wir erreichen wollen. Heute sprachen wir mit der AfD-Fraktion Dresden. Ein wirklich lebhaftes Gespräch."

Kritische Kommentare an dem Treffen konnte der 43-Jährige nicht nachvollziehen. "Mir war es persönlich sehr wichtig, mein Demokratieverständnis und die Regeln des Miteinanders im Beirat der AfD-Fraktion klarzustellen", schrieb er auf Facebook. "Wir müssen gesprächsbereit sein – Diskurs ist der Normalzustand der Demokratie – Grenzen sind für mich das Grundgesetz."  Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit lasse er nicht unwidersprochen."Die Kommentare zeigen, wie wenig über den Integrations- und Ausländerbeirat der Landeshauptstadt Dresden bekannt ist."

Der Ausänderrat hatte sich bereits am Dienstag von dem Treffen distanziert und sprach von einer naiven Geste. Sie spiele den "Beschwichtigungsstrategien der AfD" in die Hände, hieß es. (SZ)

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