Dippoldiswalde
Merken

Viel Frühling im Februar

Der zweite Monat im Kalender war deutlich zu warm. Nicht das einzige Wetterphänomen, das in den letzten Wochen im Osterzgebirge überraschte.

Teilen
Folgen
Einer der seltenen, dafür umso schöneren Momente auf dem Dach des Osterzgebirges: Herrliche Fernsicht gab es im Februar, die einen Blick von Zinnwald zum Riesengebirge ermöglichte.
Einer der seltenen, dafür umso schöneren Momente auf dem Dach des Osterzgebirges: Herrliche Fernsicht gab es im Februar, die einen Blick von Zinnwald zum Riesengebirge ermöglichte. © Foto: Egbert Kamprath

Obgleich der Februar der kürzeste Monat ist, bot er dieses Jahr eine Menge an Wetterspektakel: Am 2./3. schneite es lang anhaltend im Landkreis mit Niederschlägen um die 30 Liter pro Quadratmeter. In Zinnwald wurde mit 1,22 m am Morgen des 4. die wohl höchste Schneehöhe dieses Winters erreicht. Durch die Schneeverwehungen gab es zahlreiche Verkehrsbehinderungen. Selbst in Dohna wurden noch 13 cm gemessen. Zuletzt lag im Winter 2010/11 eine so hohe Schneedecke.

Diese hielt sich bei ruhigem, aber doch bewölktem Wetter in Dohna und dem Ortsteil Köttewitz bis zum 10, in Bannewitz zwei Tage länger. Auf den Bergen gab es prima Skibedingungen. Zum 10. wurde es mild und stürmisch. Sturmtief Uwe produzierte Windgeschwindigkeiten von 45 bis 91 km/h und eine exzellente Fernsicht.

Die zweite Dekade war geprägt von wenig Bewölkung, viel Sonne, kaum Wind und Temperaturen auf Mitte-März-Niveau. Bis auf Köttewitz erreichten alle Stationen am 17. ihr Monatsmaximum. Durch ausgeprägte Bodeninversionen sank nachts die Temperatur mit zunehmender Tiefe. Ein Unterschied von 15 °C (Köttewitz) bis 21 °C (Dohna) ist sonst meist nur im Sommer üblich. Hoch Dorit verhinderte die Bildung des Böhmischen Nebels, sodass es – sehr ungewöhnlich für Februar – auf dem Kamm sieben Tage am Stück nebelfrei blieb. Die warme Witterung sorgte für die ersten Frühblüher im Tiefland und langsam zurückgehende Schneehöhen in den Bergen. Am 17. Februar rutschte die Schneehöhe am Zinnwalder Hochmoor dann unter 100 cm, wenn auch durch die trockene Luft nur ein langsames Zusammenrutschen der Schneedecke zu beobachten war. Zwischen dem 19. und 22. wurde die Hochdruckbrücke mal durch ein Tief unterbrochen. Der Schnee schmolz durch Niederschläge sichtlich zusammen. Am 26. Februar war die Luft extrem trocken, bis zum Riesengebirge konnte man vom Kamm des Osterzgebirges sehen. Auch am recht kühlen Morgen des wolkenlosen 27. war die Sicht noch sehr gut, dann wurde es noch einmal richtig warm – 11,5°C an der Zinnwalder Wetterstation. Am 28. Februar war es dann leider vorbei mit dem Superferienwetter. Wolken und Regen beendeten die Schönwetterperiode. Erstaunlich auch, dass Ende des Monats schon einige Zugvögel beobachtet wurden.

Insgesamt war der Februar deutlich zu warm, vor allem die sonst üblichen recht kühlen Minimumtemperaturen fehlten. Das Niederschlagsniveau war eigentlich im Rahmen, allerdings fielen 80 Prozent an nur zwei Tagen. Erfreulich war die Sonnenscheinbilanz, die fast 70 Prozent über dem für Februar üblichen Mittel lag. (Sebastian Wetzel und Norbert Märcz)

Die Autoren sind Mitglieder im Wetterverein Zinnwald-Georgenfeld.

© Tabelle: SZ

Sie wollen noch besser informiert sein? Schauen Sie doch mal auf www.sächsische.de/freital und www.sächsische.de/dippoldiswalde vorbei.

Für Informationen zwischendurch aufs Handy können Sie sich unter www.szlink.de/whatsapp-regio anmelden.