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Viel zu wenig Wald im Landkreis

Der Anteil ist auf 15 Prozent der Gesamtfläche gefallen. Die Landesregierung unternimmt zu wenig dagegen, kritisiert Wolfram Günther von Sachsens Grünen.

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© dpa

Meißen. Dem Landkreis Meißen fehlt es an Grün. Der Waldanteil sank von reichlich 15,4 Prozent im Jahr 2008 auf nur noch knapp 15,2 Prozent im Jahr 2014. Damit gingen im Landkreis fast 350 Hektar Waldfläche verloren, erklärt der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Landtag Wolfram Günther. Ende 2014 waren genau 22 097 Hektar mit Wald bedeckt.

In Sachsen soll der Waldanteil auf 30 Prozent an der Landesfläche anwachsen. Dieses Ziel wurde bereits im Jahr 2003 im Landesentwicklungsplan beschlossenen. „Doch der Freistaat kommt diesem Ziel nur im Schneckentempo näher. In den letzten vier Jahren ist der Zuwachs sogar zum Stehen gekommen“, so Günther.

„Straßen fressen auch Waldflächen“

Der Grünen-Politiker hat aktuelle Antworten von Umweltminister Thomas Schmidt (CDU) auf seine Kleine Anfrage ausgewertet. Seit mittlerweile vier Jahren stagniere die Erhöhung des sächsischen Waldanteils und liegt unverändert bei 28,4 Prozent. Trotz schrumpfender Bevölkerungszahl werden in Sachsen mehrere Hektar Fläche täglich neu versiegelt. Jede neue Straße, jedes neue Gewerbegebiet, jedes neue Einfamilienhausgebiet, jede Erweiterung von Braunkohletagebauen frisst Fläche – ein großer Teil davon ist Wald.

Die Grünen wollen den fortschreitenden Verbrauch von Flächen für neue Bebauung von vornherein begrenzen. „Aus unsere Sicht muss der Flächenneuverbrauch bis 2020 auf nahe Null verringert werden“, so Günther. Neuversiegelungen sollten nur noch genehmigt werden, wenn jeweils eine gleich große Fläche in gleichartiger Umgebung entsiegelt wird, fordert der Abgeordnete. (SZ/da)