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Volle Hütte, volle Kasse, voller Erfolg

Der Dresdener Rennverein freut sich über höhere Einnahmen und stabile Besucherzahlen.

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© Thomas Kretschel

Von Maik Schwert

Claudia Barsig bleibt zu Hause das Maß aller Dinge. Sie gewann auf ihrer Heimatanlage zum dritten Mal hintereinander den Trainer-Cup um das silberne Hufeisen. Die Seidnitzerin bejubelte 2017 auf der Galoppbahn acht Erfolge. Grund zum Feiern gab es auch für die Verantwortlichen des Dresdener Rennvereins. Die absoluten Zahlen sanken zwar: weniger Einnahmen, Besucher, Prämien, Prüfungen und Starter als 2016. Der DRV organisierte aber auch bloß an sieben Tagen und dadurch einmal weniger als im vergangenen Jahr. Dadurch fällt seine Bilanz sogar positiv aus. Der Umsatz pro Rennen stieg um beinahe 1 000 Euro. Alles in allem betrug er gut 911 000 Euro. Außerdem zählte der Klub insgesamt fast 48 000 Turffans. „Die Gäste bleiben uns treu“, betont Klubboss Michael Becker. „Wir freuen uns über ihre Begeisterung für unsere Branche.“ Wirtschaftlich geht er davon aus, dass der Verein am Ende eine schwarze null schreibt. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf.“ Der DRV plant auch 2018 sieben Veranstaltungen.

Neue Termine stehen fest

Seit Donnerstag sind auch die Termine für nächstes Jahr raus. Los geht es am 5. Mai mit dem Aufgalopp. Am 16. Juni folgt das Auktionsrennen. Am 14. Juli steht der Sommerpreis im Kalender. Die ersten drei Renntage finden sonnabends und in Kooperation mit Pari Mutuel Urbain, Europas führendem Pferdewettenanbieter, statt. Sie beginnen daher schon 11 Uhr. Weiter geht es am 2. und 29. September mit den Preisen des Schillergartens und der Landeshauptstadt. Am 20. Oktober folgt der Steher-Cup und am 21. November der Herbstpreis. „Wir veranstalten fast immer an den gleichen Tagen wie in dieser Saison und dieselben bedeutenden Rennen“, erklärt Becker.

Stimme des Ostens verstummt

Hartmut Faust fehlt dann. Er arbeitete ab 1990 als Kommentator in Dresden. Gut 1 400 Rennen begleitete der Neuenhagener am Mikrofon. Am Mittwoch beendete er seine Karriere als Sprecher am Seidnitzer Geläuf. 1976 begann Faust auf seiner Heimatanlage in Hoppegarten. Anfang der 1990er-Jahre übernahm er nach und nach den Job an allen ostdeutschen Bahnen. Doch Faust kommentierte auch in Bremen, Düsseldorf, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover oder Warendorf. „Da sind über 10 000 Rennen zusammengekommen“, meint er. Faust bleibt den ostdeutschen Galoppklubs „auf jeden Fall als Ausgleicher“ erhalten. Als solcher bestimmt er das zusätzliche Gewicht, das die Jockeys mit auf ihre Pferde nehmen. Den Job des Rennkommentators übernimmt Gunther Barth.

Freiberger-Chef geht in den Ruhestand

Steffen Hofmann führte zwölf Jahre lang die Geschäfte bei Freiberger. Er kümmerte sich ums Marketing und die Zusammenarbeit mit dem DRV. Jetzt hört der Dresdner auf. Ihm gefiel besonders das „Kribbeln des Wettfiebers“. Das unterstreicht er mit einer Anekdote: „In der vorigen Saison hatte ich als Laie in Bezug auf Rennpferde auf einen Außenseiter gesetzt und, wie das Glück so spielte, gewonnen. Das Geld wurde aber inzwischen längst wieder ins Turfgeschäft investiert.“ Sein Arbeitgeber bleibt dem Rennverein treu. „Wir haben einen mittelfristigen Vertrag abgeschlossen.“ So steht der Große Preis der Freiberger Brauerei am 16. Juni auf dem Programm.

Rennleiter hört auf

Joachim Ay leitete ab 1978 Rennen auf seiner Heimatanlage in Seidnitz. Nach 1990 arbeitete er auch in Bad Doberan, Bad Harzburg, Gotha, Halle an der Saale, Hoppegarten und Magdeburg in dieser Funktion. Außerdem gehört der Dresdner zu den Mitgliedern der ersten Stunde des DRV seit dessen Neugründung 1990. Jan Antony Vogel, Geschäftsführer des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen in Köln, zeichnete Ay und Faust mit der goldenen Ehrennadel, dem wichtigsten Galopp-Preis, aus.

Mitglied der ersten Stunde ist tot

Der Galoppklub trauert um Horst Gründel. Er starb vor drei Wochen im Alter von 86 Jahren. Der Dresdner gehörte zu den Mitgliedern der ersten Stunde des DRV nach dessen Neugründung 1990. „Mit seinem großen rennsportlichen Fachwissen stand er uns viele Jahre mit Rat und Tat zur Seite und hat den Verein nach Kräften unterstützt“, sagt Becker. Eventuell erinnert der Galoppklub an einem seiner Veranstaltungstage in der nächsten Saison mit einem Gedächtnisrennen an Gründel.