Region. Die Prospekte zum Bahnbauabschnitt Zeithain-Leckwitz sind schon längst gedruckt. Mitarbeiter der Deutschen Bahn verteilen sie in der Region Riesa, um über die bevorstehenden Baumaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen zu informieren. Diese Teilstrecke ist der vorletzte Abschnitt des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nummer 9, das kürzere Fahrzeiten für Güter- und Personenzüge zwischen Dresden und Leipzig möglich machen soll.

Wichtiges Ziel dieser Ausbaupläne ist, dass der Intercityexpress (ICE) mit 200 km/h unterwegs sein kann. Laut Prospekt soll die Strecke Zeithain-Leckwitz im Juli 2025 in Betrieb gehen. In einer aktuellen Pressemitteilung findet sich allerdings ein anderes Fertigstellungsjahr: 2026.

Auf Nachfrage der SZ antwortet eine Sprecherin der Deutschen Bahn und erklärt die Abweichung der Daten so: Die Bauarbeiten an den Gleisen und Bahnsteigen werden bis Juli 2025 fertiggestellt sein. Zu diesem Zeitpunkt kann die Strecke bis 160 km/h befahren werden. Im Anschluss erfolgt die zusätzliche Ausrüstung mit ETCS-Technik, welche Voraussetzung für Geschwindigkeiten größer als 160 km/h ist. Eine kommerzielle Inbetriebnahme der Strecke mit 200 km/h erfolge zum Fahrplanwechsel im Dezember 2026.

Im Zuge des Ausbaus plant die Deutsche Bahn, die beiden Bahnübergänge in Glaubitz durch Eisenbahnüberführungen zu ersetzen sowie die im Bauabschnitt befindlichen Ingenieurbauwerke und den Oberbau sowie die Oberleitungsanlage zu erneuern. Darüber hinaus werden umfangreiche Lärmschutzvorkehrungen sowie landschaftspflegerische Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt.

Bereits in diesem Frühjahr wurden ökologische Maßnahmen, wie die Errichtung von Ersatzhabitaten für Fledermäuse und Reptilien, durchgeführt. Ende Juni begann die Einrichtung der Baustraßen und der Baustelleneinrichtungen.

Ab 24. August sind Arbeiten im Bahnhofsbereich Weißig unter anderem an der Oberleitungsanlage vorgesehen. Im Oktober starten zwischen Zeithain und Leckwitz Rodungs- und Fällarbeiten, Arbeiten an der Signal- und Leittechnik sowie punktuelle Tiefbauarbeiten. 

Während der Arbeiten sind baubedingter Lärm und Staub nicht gänzlich zu vermeiden. "Dafür bittet die Deutsche Bahn Anwohner um Verständnis und entschuldigt sich für die Unannehmlichkeiten", heißt es in einer anderen Pressemitteilung.