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Der DSC reist mit Sorgen zum Pokalfinale

Die Dresdner Volleyballerinnen bangen vor dem Auftritt am Sonntag in Mannheim um zwei ihrer Besten und müssen ein Negativerlebnis verarbeiten.

Von Alexander Hiller
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DSC-Topscorerin Milica Kubura klagt nach der Niederlage gegen Vilsbiburg über Schwindelgefühle sowie Magen- und Rückenschmerzen.
DSC-Topscorerin Milica Kubura klagt nach der Niederlage gegen Vilsbiburg über Schwindelgefühle sowie Magen- und Rückenschmerzen. © Matthias Rietschel

Die Stimmungskurve ist nicht dort, wo sie sein könnte und sollte. Nach dem 2:3 gegen Vilsbiburg sind die Volleyballerinnen des DSC bedient. Milica Kubura sitzt sogar mit Tränen in den Augen wie ein Häufchen Elend auf ihrem Stuhl – aber aus einem anderen Grund. Trainer Alexander Waibl muss vor dem Pokalfinale am Sonntag in Mannheim noch um seine beste Punktesammlerin bangen. Die Serbin, mit 26 Zählern am Mittwoch recht auffällig, klagte direkt nach der Partie über Schwindelgefühle sowie Magen- und Rückenschmerzen. Zudem schonte Waibl die angeschlagene Mittelblockerin Ivana Mrdak.

„Milica hat mit einem Infekt zu kämpfen, Genaueres wissen wir noch nicht. Ich hoffe, dass es bis Sonntag wieder okay ist“, sagt Waibl, der aber auch weiß: „Das hilft uns natürlich nicht, ist aber in der Jahreszeit manchmal so.“ Ein Ausfall der bisher mit 199 Ligapunkten besten Scorerin des DSC käme jetzt zur Unzeit – ebenso wie der mögliche Verzicht auf Landsfrau Mrdak, der drittbesten DSC-Punktesammlern (144). Die Mittelblockerin ist eine von vier verbliebenen Pokalsiegerinnen von 2018. Die 26-Jährige kann seit Sonntag ihren linken Arm nur eingeschränkt bewegen. „Wir gehen davon aus, dass durch irgendeine Blockade Druck auf den Nerv kommt“, sagt Waibl. „Die Heilung verläuft nicht so optimal, wie wir uns das vorstellen.“

Der Trainer hat noch kein Endspiel verloren

Der Verein tut alles, um das Negativerlebnis vom Mittwoch nicht mit dem Pokal-Höhepunkt am Sonntag gegen den deutschen Meister Stuttgart zu vermengen. Waibl hofft, dass das Team die richtigen Lehren nach Mannheim mitnimmt. „Dass es eben nicht geht, wenn man versucht, ein Spiel zu verwalten. Ich mag es nicht, wenn wir uns in so einem Spiel emotional nicht konstant auf einem hohen Level bewegen – und das war so“, sagt der Trainer.

Der hat noch nie ein Pokalfinale verloren, war mit dem DSC 2010, 2016 und eben 2018 jeweils erfolgreich. Andererseits haben die Sächsinnen zuletzt im November 2017 gegen Stuttgart gewonnen, erst Mitte Januar das Punkteduell daheim mit 1:3 verloren – äußerst vermeidbar übrigens. „Wir wissen um die Ausgangslage. Wir wissen aber auch um unsere Fähigkeiten und dass wir in der Lage sein werden, ein einzelnes Spiel an einem einzelnen Tag gegen jeden Gegner zu gewinnen“, betont Waibl. Sein Team weiß in Mannheim knapp 500 Fans im Rücken, Stuttgart etwa 1.000.

Um möglichst wenig Energie auf der 540-Kilometer-Reise zu verplempern, fliegt der DSC am Samstag von Dresden nach Frankfurt am Main und fährt den Rest der Strecke per Bus. Die Antrittsprämie von 5.000 Euro hat der Pokalfinalist dafür ausgegeben. Ob sich die Investition auszahlt?