Heiko Weigel blickt besorgt aus dem Fenster seines Büro im Dippser Landratsamt. Noch ist nur Regen, der draußen vom Himmel fällt. „Wenn wir Pech haben, ist das in zwei Wochen Schnee“, sagt der Ressortchef für Bauen und Umwelt. Für die Straßenbaustellen im Kreisgebiet und damit verbundenen Umleitungen wäre das schlecht. Besonders dort, wo man bis Ende November braucht. Es handelt sich um mehrere Stellen. „Das geht eben nicht nur mit gutem Willen, sondern da braucht man auch gutes Wetter“, sagt Weigel.
Für die kommenden Wochen hat sich das Landratsamt noch einmal ein Mammutprogramm auferlegt. Viele Straßenbau-Projekte können nur in den Ferien erledigt werden – wenn keine Schulbusse fahren. Am Montag, mit den beginnenden Herbstferien, ist es wieder so weit. Bereits in den Sommerferien war ein großer Schwung erledigt worden. Nun folgt der Rest, zusätzlich zu dem, was sowieso noch läuft. Alternativen gibt es kaum, da auch Fördermittel daran hängen, die sonst verfallen würden. Viele müssen sich auf Umleitungen und Behinderungen einstellen. „Im Sommer hat das aber ohne größere Staus und Beschwerden funktioniert, trotz Berufs- und Touristenverkehrs“, sagt Weigel. Er hofft, dass das nun wieder so klappt. Wo das möglich ist, würde auch nur halbseitig mit Baustellenampel gebaut.
Bauarbeiten trotz Einwänden
In der Sächsischen Schweiz laufen aktuell vor allem Schadensbeseitigungen nach dem Hochwasser 2013. In der Weißeritzregion sind es vor allem Investitionen und die Beseitigung von Winterschäden. Insgesamt spricht Weigel von einem 13-Millionen-Euro umfassenden Programm für 2015. Gut drei Viertel der Maßnahmen seien geschafft. Die großen Batzen, sie laufen nun zum Schluss noch. Hinzu kommen Bauarbeiten, die von den Gemeindeverwaltungen und dem Freistaat ausgehen – so jetzt in Niederpöbel (Straßenbau im Zuge Rückhaltebecken), Kreischa (Schachtdeckel Kreisverkehr) und Reichstädt (Hochwasserschäden) sowie zwischen Bastei und Rathewalde (Deckenbau letzter Abschnitt). Zwei Maßnahmen waren zuletzt noch ungewiss – in Gohrisch (Gasleitung) und in Rehefeld zwischen Gasthof und Herklotzmühle.
Spannend auch: Der Freistaat baut in den Ferien den Kreisverkehr an der Autobahnabfahrt Pirna Richtung Müglitztal – vorerst testweise. Diskutiert wird das für die unfallträchtige Stelle schon länger. Es gab jedoch Bedenken wegen des steilen Bergs, an dem Busse und Lkw dann warten müssen. Im Winter könnte das Probleme machen. Gebaut wird nun dennoch – vor allem, weil im benachbarten Dohna 2016 Arbeiten an der Müglitzbrücke anstehen.
Planungen fürs nächste Jahr laufen
Erwähnenswert sind auch Deckensanierungen an den Kreisstraßen in Hirschbach und Reinholdshain. Sie sollen bei der geplanten Sanierung der Ortsdurchfahrt Reinhardtsgrimma 2016 als Umleitung zur Verfügung stehen. Brisant auch die Poisentalstraße in Freital – dort muss die Vollsperrung wegen des Schulbusses nach den Ferien wieder weg sein.
Fürs neue Jahr laufen indes schon die neuen Planungen. „Die Zahl aller Maßnahmen wird nicht mehr ganz so hoch sein wie in den Vorjahren, dafür die Intensität und damit auch das Budget insgesamt“, sagt Weigel. Bestes Beispiel: Allein die beiden Hochwasserbaustellen Markersbach/Zwiesel und Gersdorf/Göppersdorf sind mit elf Millionen Euro eingepreist.