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Vollzugsbeamter wegen Bestechung vor Gericht

Ein Bestechungsprozess gegen einen Vollzugsbeamten und zwei Ex-Häftlinge hat am Mittwoch am Landgericht Dresden begonnen.

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Dresden. Ein Bestechungsprozess gegen einen Vollzugsbeamten und zwei Ex-Häftlinge hat am Mittwoch am Landgericht Dresden begonnen. Der vom Dienst suspendierte Bedienstete soll die inzwischen entlassenen Gefangenen von Mitte 2012 bis Mitte 2015 mit Handys und Alkohol versorgt und dafür Geld kassiert haben. Laut Anklage war der 52-Jährige eigentlich dafür zuständig, dass solche verbotenen Gegenstände nicht ins Gefängnis gelangen. Der Verteidiger des wegen Bestechlichkeit Angeklagten kündigte zum Prozessbeginn ein Geständnis seines Mandanten an. Auch einer seiner früheren „Kunden“ will reden.

Verhandelt wird über insgesamt 44 Fälle von Bestechlichkeit; die 34 und 49 Jahre alten Ex-Häftlinge müssen sich wegen Bestechung in 29 Fällen oder Beihilfe verantworten. Laut Anklage hat der 52-Jährige seine Stellung und damit das Privileg ausgenutzt, nicht kontrolliert zu werden. Er soll mindestens elf Mobiltelefone in der Brusttasche seines Uniformhemdes geschmuggelt haben, die teils von den Häftlingen online bestellt und an seine Privatadresse geliefert worden waren. Zudem habe er Schnaps gekauft und in mindestens 18 Limonade-Flaschen eingeschmuggelt.

Für den Prozess sind zunächst acht Verhandlungstage bis Anfang April geplant. (dpa)