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Vom Flüchtling zum US-Diplomaten

Die Biografie des Generalkonsuls Timothy Eydelnant aus den USA ist beeindruckend. Sein Beruf führte ihn um die halbe Welt.

Von Dominique Bielmeier
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Timothy Eydelnant ist der neue US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im US-Konsulat in Leipzig. Zum zweiten Mal besucht er Meißen. Mit Susann Rüthrich (re.) und Walfriede Hartmann schaut er auf ein Modell der Stadt.
Timothy Eydelnant ist der neue US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im US-Konsulat in Leipzig. Zum zweiten Mal besucht er Meißen. Mit Susann Rüthrich (re.) und Walfriede Hartmann schaut er auf ein Modell der Stadt. © Claudia Hübschmann

Seit Juli 2017 ist Timothy Eydelnant der neue US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen im US-Konsulat in Leipzig. Beim US-Außenministerium ist er schon seit 2002 tätig. Seine Arbeit als Diplomat führte ihn unter anderem nach Rio de Janeiro, Helsinki, Moskau und Jerusalem. Er war Assistent des US-Botschafters in Finnland und arbeitete als Referent für politische und konsularische Angelegenheiten in Jerusalem. Vor seiner Zeit beim US-Außenministerium war er beim US-Justizministerium und der Einwanderungsbehörde der Vereinigten Staaten tätig.

Zuletzt war er bei der Abteilung für Bevölkerung, Flüchtlinge und Migration des US-Außenministeriums in Washington beschäftigt und dort für Asien und den Nahen Osten zuständig. In seiner Funktion als Koordinator oblag ihm und seinem Team die Umsetzung der humanitären Hilfsleistungen für mehr als sechs Millionen Menschen in Syrien und den angrenzenden Staaten.

Davor war Timothy Eydelnant Generalkonsul an der US-Botschaft in Wien, wo er mit konsularischer Arbeit für amerikanische Staatsbürger und Visaangelegenheiten betraut war. Seiner Arbeit in Wien ging eine Anstellung als Leiter der Politikabteilung im US-Konsulat in Basra, Irak, voraus. Dort lag sein Fokus vor allem auf der Berichterstattung über humanitäre Angelegenheiten.

Timothy Eydelnant hat selbst einen Migrationshintergrund: Er wurde 1973 in der weißrussischen Hauptstadt Minsk geboren und floh 1989 als 16-Jähriger mit seinen Eltern aus Angst vor politischer Verfolgung in die USA. „Er wurde vom Flüchtling zum Repräsentanten der Vereinigten Staaten“, sagte Kent D. Logsdon, der damalige Gesandte der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin, laut Leipziger Volkszeitung in seiner Rede zum Amtsantritt Eydelnants in Leipzig 2017.

In den USA absolvierte der heutige US-Generalkonsul ein Studium an der Georgetown University in Washington, D.C. Sie ist die älteste römisch-katholische, von Jesuiten geleitete Universität in den USA. Zu Eydelnants Studienschwerpunkten gehörten Diplomatie, internationale Sicherheit und Osteuropastudien. Neben Englisch spricht er fließend Russisch, Deutsch und Portugiesisch.

Mit nach Leipzig gezogen ist Eydelnants Ehemann Michel Petro, der aus Jerusalem stammt und in Würzburg und Berlin studiert hat. Petro arbeitet als Juwelier und Künstler. Das Paar ist in Reston, Virginia, beheimatet.

Als US-Generalkonsul wird man auf drei Jahre ernannt. Timothy Eydelnants Amtszeit endet damit bereits im nächsten Jahr.