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Der Brauch des Schenkens

Es ist nicht restlos geklärt, wann es Sitte wurde, sich zu Weihnachten zu beschenken. Wahrscheinlich stammt der Brauch aus vorchristlicher Zeit.

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Das Schenken ist eine Tradition, die bis in die vorchristliche Zeit zurückgeht.
Das Schenken ist eine Tradition, die bis in die vorchristliche Zeit zurückgeht. © Adobe Stock/gpointstudio (Symbolfoto)

Die nordischen Völker verliehen ihrer Freude über die Wintersonnenwende durch Geschenke Ausdruck, und die alten Römer tauschten zum Jahreswechsel Aufmerksamkeiten aus. Kinderbescherungen waren jedoch nicht üblich.

Martin Luther war‘s!

Das Beschenken findet sich natürlich auch schon in der Bibel, schließlich brachten die Heiligen drei Könige dem neugeborenen Jesus-Kind bereits etwas mit – Myrhhe, Gold und Weihrauch. Doch bis ins Mittelalter wurde nicht zu Jesu Geburt beschert, sondern am 6. Dezember, am Tag des Heiligen Nikolaus. Diese Heiligenverehrung war dem Reformator Martin Luther jedoch zuwider – durch sein Wirken wurde die Bescherung auf den Heiligabend verlegt.

Erst waren es die armen Leute, die von den Klöstern und Fürsten an Heiligabend Geschenke in Gestalt von Lebensmitteln, warmer Kleidung und Geld erhielten. Anscheinend führte das aber zu unerwünschter Bettelei, denn viele Verordnungen aus dem 16., 17., und noch aus dem 18. Jahrhundert verbieten die Weihnachtsbescherung bei Androhung von Strafe. Sie vermochten aber nicht zu verhindern, dass sich die schöne Sitte einbürgerte.

Schon zu Beginn das 19. Jahrhunderts gab es in Nürnberg Firmen, die Kataloge verschickten, in denen sie Spielzeuge und sonstige Präsente anpriesen. Nürnberg war damals das Zentrum der Fabrikation von Weihnachtsgeschenken – auf diesem Gebiet konnte kein anderer Ort mit der fränkischen Stadt konkurrieren. Allerdings unterschied sich das damalige Angebot dieser Branche deutlich vom heutigen. Die Menschen waren viel anspruchsloser, man überreichte sich gegenseitig in erster Linie Gebrauchsgegenstände. Die Damen machten Handarbeiten.