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Von der Baustelle befreit

Die Physiotherapie Weidlich in Rathmannsdorf hat eine schwere Zeit überstanden. Das funktionierte nur mit guten Einfällen.

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© Steffen Unger

Von Gunnar Klehm

Rathmannsdorf. Carola Weidlich kann wieder lächeln. Ein Ende der schwersten Zeit ihrer Selbstständigkeit ist absehbar. Denn die Baustelle vor ihrer Physiotherapiepraxis in Rathmannsdorf-Höhe ist so gut wie abgeschlossen. „Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich unterstützt haben und die diese Unannehmlichkeiten in Kauf genommen haben“, sagt sie.

Die Physiotherapeutin ist darauf angewiesen, dass Patienten ungehindert zu ihr kommen und nahe am Haus parken können. „Zu mir kamen ja auch Patienten mit Unterarmstützen und solche, die nicht so gut zu Fuß sind“, sagt sie. Doch seit mehr als einem Jahr ist die Praxis schlecht erreichbar. So lange läuft die aufwendige Sanierung des Schindergrabens. Wegen der Bauarbeiten war auch die Bergstraße nebenan mehrmals voll gesperrt. Zuletzt wurde neuer Asphalt eingebaut. Die Baustelle wird jetzt aber planmäßig abgeschlossen. Am Dienstag, dem 29. Mai, wurde die Straße wieder freigegeben, erklärt Bürgermeister Uwe Thiele (CDU).

Die Gemeinde ließ mit Fördermitteln den Schindergraben sanieren, der bei den Unwettern und anschließenden Fluten 2013 stark beschädigt worden war. Die Versorger nutzten die Baustelle, um neue Leitungen unter der Straße zu verlegen.

Weite Umwege

„Für alle Beteiligten war diese Zeit belastend“, sagt die Unternehmerin. Die Baufirma musste eine provisorische Holztreppe zu ihrer Praxis bauen und habe auch sonst alles versucht, was möglich war. Dafür wolle sie sich noch mal persönlich bei der Bauinstandsetzung Sebnitz bedanken. Auch in der Nachbarschaft habe man sich gegenseitig geholfen und Pkw-Stellplätze für andere zur Verfügung gestellt.

Um Stammkunden nicht zu verprellen, mussten Carola Weidlich und ihre Tochter, die im Haus an der Bergstraße eine Fußpflege betreibt, verstärkt auf Hausbesuche ausweichen. Das war doppelt zeitaufwendig, denn wegen der gesperrten Bergstraße mussten weite Umwege gefahren werden. „Für einen Termin im benachbarten Ortsteil Wendischfähre musste ich über Altendorf und Bad Schandau fahren“, sagt die Physiotherapeutin. Das war das Zehnfache der normalen Strecke. Das kann ein Unternehmen aber nur zeitweise verkraften. „Wir hatten schon ganz schöne Einbußen“, sagt Carola Weidlich. Aber jetzt geht wieder alles seinen gewohnten Gang.