Von Catharina Karlshaus
Großenhain. Emma gibt die letzten Regieanweisungen. Luisa schnippelt Früchte, und Max setzt den entscheidenden Baustein auf seinen Helikopter. Seit Montag haben die Kinder die Möglichkeit, sich entsprechend ihren Neigungen und Talenten praktisch auszuprobieren. Drei aufwendig organisierte Workshoptage, die laut Sylvia Ufert vor allem eines bewirken sollen: die Heranführung der Mädchen und Jungen an das praktische Leben. Wie die Leiterin der ersten Grundschule betont, zähle das projektorientierte Lernen schon seit vielen Jahren zu den festen Grundsäulen der Einrichtung. „Und es hat sich durchaus bewährt! Die Schüler der Klassenstufen 1 bis 4 haben die Gelegenheit, gemeinsam zu arbeiten, können sich helfen und unterstützen“, erklärt Sylvia Ufert. Und die Mädchen und Jungen hatten tatsächlich dieses Mal die Qual der Wahl: Immerhin acht Themen aus unterschiedlichen Bereichen locken zum Betätigen in verschiedenen Gebieten.




Pflanzenkenner werkeln geduldig im Schulgarten und bringen Leckeres mit
Die Freude an Gemüse, Obst, Blumen und Kräutern ist eine Grundvoraussetzung zum Mitmachen. Die Schüler arbeiten im Schulgarten, pflegen und ernten. Sie beschäftigen sich nicht nur mit Pflanzenkunde, sondern bereiten in der Schulküche auch selbst Geerntetes zu.
Formvollender haben das richtige Händchen bei Köpfen und Tieren
Draht, Perlen, bunte Schnüre aller Art – auf den Tischen dieser Gruppen liegen verschiedene Materialien. Gemeinsam mit Kunsterzieherin Manuela Seiler entstehen Köpfe, aber auch Hunde und Katzen aus Draht. Wer möchte, darf mit Gips, Ton oder Folie arbeiten. Ein Vorbild sind auch körperhafte Formen im Stadtzentrum.
Feuerbändiger kommen dieser Tage möglicherweise auf den Geschmack
Da bei den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr immer Nachwuchs gesucht wird, beschäftigen sich die Mitstreiter mit den Aufgaben der Helfer. Was muss ein guter Feuerwehrmann alles können? Wer arbeitet mit ihnen zusammen? Die Schüler besuchen das Gerätehaus und dürfen sich bei der Jugendfeuerwehr ausprobieren.
Baumeister lassen ihrer Fantasie freien Lauf und stapeln gerne hoch
Die 18 Jungen sind so wie in anderen Gruppen auch mit Feuereifer dabei. Mit Legosteinen dürfen sie Häuser, Burgen oder Fahrzeuge nach eigenen Vorstellungen bauen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Allerdings muss die Statik beachtet werden. Aus Kichererbsen und Zahnstochern werden Körper geformt. Und: aus Zeitungen eine geodätische Kuppel gebaut.
Darstellungskünstler haben den Mut, sich auch als Oma zu verkleiden
Die Kinder erarbeiten ein Musik-Theater. Dazu wird das Märchen „Rotkäppchen“ modern interpretiert. Die Kostüme, die Art zu spielen und die Moderation – alles wird von den Kindern selbst geplant und umgesetzt. Zum Abschluss des Workshops wird das Stück dann in der Schule aufgeführt.
Ballbeherrscher liegen angesichts der Fußball-Weltmeisterschaft im Trend.
Kinder, die sich gern bewegen und geschickt im Umgang mit kleinen und großen Bällen sind, können sich hier richtig verwirklichen. Die Schüler der zweiten bis vierten Klassen verfeinern ihre Spielfähigkeit und lernen einige Tricks dazu.
Technikversteher wagen auch praktisch den Blick in die Zukunft
Wie ein Bild auf dem Computer bearbeitet wird? Ein Programm geschrieben oder gar eine aufwendige Powerpoint-Präsentation zum Thema „Wie viel Zucker enthalten Lebensmittel“ erstellt wird? Von den Grundlagen im Umgang mit der Technik bis hin zu speziellen Kniffen wird alles erklärt. Beim Workshop können sich die Teilnehmer auch aneignen, was sie später an einer weiterführenden Schule brauchen.
Haushaltshelfer schütteln gern die Betten auf und köcheln in der Küche
Im Haushalt gibt es jede Menge zu tun. Unter fachkundiger Anleitung von Birgit Henker werden Betten bezogen, gekocht und garniert, auf dem Markt geschaut, welches Obst angeboten wird und aus frischen Zutaten Müsliriegel hergestellt. Die Lehrerin gibt überdies hilfreiche Tipps, wie aus Radieschen dekorative Mäuse werden.