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Vorgehen gegen heimliche Lehrer-Videos

Immer öfter nehmen Schüler heimlich Videos im Unterricht auf und posten sie mit Kommentaren im Netz. Der Lehrerverband sieht die Politik in der Pflicht.

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Vor allem auf Plattformen wie Youtube landen heimlich gefilmte Videos von Lehrern.
Vor allem auf Plattformen wie Youtube landen heimlich gefilmte Videos von Lehrern. © Sebastian Kahnert/dpa (Symbolfoto)

Osnabrück/Berlin. Der Deutsche Lehrerverband fordert von der Politik ein aktiveres Vorgehen gegen heimliche Bild- und Tonaufnahmen aus dem Schulunterricht. "Eigentlich müsste der Staat im Rahmen seiner Fürsorgepflicht von sich aus aktiv werden und jedem Verstoß gegen die Persönlichkeitsrechte seiner Bediensteten nachgehen", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Bislang lehne der Staat sich aber meist zurück und überlasse es betroffenen Lehrern, Anzeige zu erstatten, kritisierte Meidinger.

An vielen Schulen wird das Thema zunehmend zum Problem: Kinder und Jugendliche filmen oder fotografieren ihre Lehrer heimlich mit dem Handy im Unterricht und stellen die Aufnahmen dann ins Internet. "Man braucht nur einmal einschlägige Portale wie Youtube zu durchforsten, um die Dimension des Problems zu erkennen", sagte Meidinger weiter - und kritisierte mit Blick auf die Länder: "Obwohl im Internet x-tausendfach solche illegalen Filmaufnahmen von Lehrkräften zu finden sind, tut die Politik bislang gar nichts."

Erst im vergangenen Monat hatte beispielsweise das Verwaltungsgericht Berlin entschieden, dass zwei Jugendliche sich damit abfinden müssen, vom Unterricht ausgeschlossen worden zu sein. Sie hatten heimlich Fotos und Videos von Lehrern aufgenommen, die dann bei Instagram landeten. Die Fotos und Videos seien zudem mit sexistischen und beleidigenden Worten kommentiert worden. (dpa)