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Vorreiter für Integration

Die AG Asylsuchende in Pirna wird im Mai zehn Jahre alt. Der Verein plant ein Fest, um von seiner Arbeit zu berichten.

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© Kristin Richter

Von Christian Eissner

Pirna. Im Mai 2008, lange vor der sogenannten „Flüchtlingskrise“, überlegten interessierte Pirnaer und Vertreter von Vereinen, wie sie die Situation von Migranten im Landkreis verbessern könnten. Die Idee kam zur richtigen Zeit, denn Hilfe war nötig, der Kommunikationsbedarf zwischen Deutschen und Asylsuchenden war groß – und er sollte weiter wachsen.

Aus der Arbeitsgemeinschaft entstand ein Verein, der neben vielen Ehrenamtlichen inzwischen drei festangestellte Mitarbeiterinnen beschäftigt. Während Imke Günther verschiedene Integrationsprojekte betreut, arbeiten Marianne Thum und Annette Hickmann vor allem im Internationalen Begegnungszentrum, das der Verein aufgebaut hat. In dessen Räumen in der Langen Straße treffen sich Pirnaer mit Menschen aus aller Welt zu Deutschkursen und Workshops, es gibt einen wöchentlichen internationalen Frauentreff und ein Sprachcafé. Neu in diesem Jahr ist das Projekt „Integrationslotsen“, bei dem Flüchtlinge neu angekommenen Landsleuten mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Verein betreut auch eine Fahrradwerkstatt und vermittelt Rechts- und Migrationsberatung für Flüchtlinge.

Zehn Jahre AG Asylsuchende – das soll im Mai gefeiert werden, kündigt der Verein an. Für den 5. Mai ist ein Festtag geplant, der Verein möchte von seiner Arbeit berichten, von den Erfolgen ebenso wie von den Herausforderungen. Auch ist für dieses Jahr ein Heft in Vorbereitung, das die Lebensgeschichten Asylsuchender erzählt, „Viele Geflüchtete sind es leid, als anonyme Masse gesehen zu werden“, sagt Imke Günter. „Sie wollen als Personen wahrgenommen werden mit ihrem Schicksal und dem Weg, den sie bereit sind zu gehen.“