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Vorsicht bei einer Reifenpanne!

Einen Reifen am PKW selbst wechseln zu können ist eine Aufgabe, der sich die meisten Autofahrer früher oder später stellen müssen.

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Wer unterwegs einen Reifenwechsel vornimmt, sollte einiges beachten
Wer unterwegs einen Reifenwechsel vornimmt, sollte einiges beachten © Ben Kerckx (pixabay)

Es genügt ein krummer Nagel, der ungünstig überfahren wird und schon ist es passiert: Der Reifen verliert schnell an Luft und das Fahren wird immer gefährlicher. Dann heißt es, wissen was man tut. Denn auch wenn das Wechseln eines Reifens einfach aussieht, man kann doch viel dabei falsch machen. Im schlimmsten Fall kann auf einen unfachmännisch durchgeführten Reifenwechsel ein großer Schaden am Auto oder gar einem Dritten entstehen. Wie man dies verhindert und einen Reifenwechsel korrekt durchführt, ist in diesem Artikel zu lesen. 

Sicherheit geht vor

Ein geplatzter oder undicht gewordener Reifen zwingt den Fahrer zum Anhalten. Ein Auto, welches nicht auf einem Parkplatz steht, ist ein Verkehrshindernis. Darum ist die Absicherung das erste, was man tun muss: Der Warnblinker wird eingeschaltet. Danach zieht man sich die gelbe Warnweste an. Das gewährleistet, dass man von anderen Autofahrer gesehen wird. Das Warndreieck wird nun hinter dem Fahrzeug aufgestellt. Dabei hängt der Abstand zwischen Warndreieck und Fahrzeug davon ab, wo man sich gerade befindet:

• Innerorts: 50 Meter

• Landstraße : 100 Meter

• Autobahn: 150 - 400 Meter, je nach Gegebenheiten

Auf Autobahnen ist empfohlen, mit dem Warndreieck bis hinter die letzte Kurve zu laufen und es dort zu platzieren. Damit wird verhindert, dass ein Auto- oder LKW-Fahrer vom stehenden Fahrzeug überrascht wird. 

Reifenwechsel vorbereiten

Beim eigentlichen Wechsel des Rades sollte es so schnell wie möglich gehen. Deshalb sollte man diese Reparatur so gut wie möglich vorbereiten. An Werkzeug braucht man das im Wagen befindliche Radkreuz bzw. den Radschlüssel, den Wagenheber und das Ersatzrad. Diese werden nebeneinander in Griffweite platziert. Das spart beim Radwechsel Zeit. 

Verschraubung lösen

Vor dem Aufbocken des Fahrzeugs werden die Radmuttern bzw. die Radschrauben gelöst. Das Lösen der Verschraubung ist viel einfacher, wenn das Rad noch nicht in der Luft hängt. Die Radmuttern bzw. Radschrauben sind sehr fest angezogen. Es kann daher notwendig sein, dass sich der Fahrer auf den Radschlüssel stellen muss. Keine Angst, dabei kann nichts passieren - sofern man die Verschraubung in der richtigen Richtung lösen will. Eine Radverschraubung wird gegen den Uhrzeigersinn gelöst! Versucht man, die Verschraubung im Uhrzeigersinn zu lösen, kann es sein, dass die Schraube abreißt. Das wäre denkbar ungünstig. Die Verschraubung wird aber jetzt nur so weit gelockert, dass man die Schrauben später von Hand abdrehen kann. 

Fahrzeug aufbocken

Das Aufbocken vom Fahrzeug ist ein sehr kritischer Moment. Man muss unbedingt darauf achten, dass der Wagenheber ausschließlich am dafür vorgesehenem Punkt angesetzt wird. Setzt man den Wagenheber falsch an, riskiert man einen Schaden an der Karosserie! Das zu beheben kann sehr teuer werden. Das Fahrzeug wird so weit aufgebockt, bis das Rad frei in der Luft schwebt. 

Rad austauschen

Die Radschrauben sind gelöst und das Auto ist aufgebockt. Nun dreht man einfach die Radschrauben per Hand ab und nimmt das Rad von der Radnabe. Das Ersatzrad wird angesetzt und so lange gedreht, bis die Bohrungen der Felge mit den Innengewinden auf der Nabe übereinstimmen. Nun werden die Radschrauben wieder eingedreht. Dazu dreht man jede Schraube zunächst mit 3-4 Gewindegängen ein. Anschließend werden die gegenüber liegenden Schrauben so weit eingedreht, bis kein Spiel mehr vorhanden ist. 

Fahrzeug absetzen und Radverschraubung anziehen

Wenn das Rad spielfrei angezogen ist, kann man das Auto wieder absetzen. Dazu kurbelt man einfach den Wagenheber wieder herunter und entfernt ihn wieder. Jetzt, wo das Rad wieder Bodenkontakt hat und voll belastet ist, müssen die Radschrauben unbedingt noch angezogen werden. Dazu dreht man jede Schraube im Uhrzeigersinn mit dem Radschlüssel fest. Auch ein vorsichtiger Einsatz mit dem Fuß ist erlaubt - nur bitte nicht ganz auf den Schlüssel stellen. Man zieht wieder erst eine Schraube fest an, danach die gegenüber liegende Schraube. Dieser "Kreuzgriff" gewährleistet, dass das Rad mit der Felge plan auf der Nabe anliegt. 

Ab zur Werkstatt

Nach dem Radwechsel wird das Warndreieck und das Werkzeug wieder im Auto verstaut. Danach muss man auf dem kürzesten Weg zur nächsten Werkstatt. Zumindest muss die Radverschraubung noch mit dem richtigen Drehmoment angezogen werden.

Die Werkstatt kann auch den defekten Reifen begutachten. Einen gebrauchten Reifen als Ersatz zu kaufen ist aber nicht nötig: Günstige Reifen finden Sie bei pkwteile.de oder suchen über eine gängige Preissuchmaschine ihren Reifentyp. Zum Abschluss noch ein Tipp: Wenn man den Reifenwechsel übt, geht es im Ernstfall viel schneller!

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur T. Söhnlein.