Radebeul
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Vortrag und Diskussion zum Waldumbau auf der Bosel

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz will erklären, weshalb die Bäume fallen mussten und wie es weitergeht.

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Herr Westphalen (r.) und Herr Prof. Schmidt vom Heimatschutzverein im Flächennaturdenkmal Bosel bei Sörnewitz.
Herr Westphalen (r.) und Herr Prof. Schmidt vom Heimatschutzverein im Flächennaturdenkmal Bosel bei Sörnewitz. © Norbert Millauer

Coswig. Aus aktuellem Anlass lädt am 29. Februar der Kultur- und Heimatverein Sörnewitz zu einem Fachvortrag mit Diskussion mit Peter Schmidt vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz zum Thema Waldumbau auf der Bosel ein. Der Verein als Eigentümer des betroffenen Grundstücks hat den Waldumbau beauftragt. In den vergangenen Tagen wurde die Fläche mit einem kleinen Harvester gerodet.

Im Jahr 1955 erfolgte die Aufforstung mit nicht heimischen beziehungsweise nicht standortgemäßen Baumarten wie Europäische Lärche, Schwarzkiefer und Roteiche. Die groß gewachsenen Bäume direkt neben dem Boselgarten beschatteten die dort kultivierten und für das Elbhügelland charakteristischen lichtbedürftigen und wärmeliebenden Pflanzenarten immer stärker. Durch die Nadelbäume veränderte sich auch die Bodenvegetation, sodass Bosel-typische Arten keine Entwicklungschance mehr hatten. Bereits 1996 forderte das staatliche Umweltfachamt aus diesen Gründen die Entnahme der Schwarzkiefern zugunsten der natürlichen Flora.

Dringender Handlungsbedarf ergab sich durch den Borkenkäferbefall in den letzten beiden Jahren. Fast alle Lärchen, die einzeln beigemischten Waldkiefern und erste Schwarzkiefern sind 2019 abgestorben.

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz, seit 2018 Eigentümer dieser Waldfläche, will nach der Entnahme der genannten Arten einen für den Standort typischen Laubwald entstehen lassen. Die vorhandenen, natürlich vorkommenden Bäume und Sträucher werden belassen. Wenn Holzeinschlag und Rückung abgeschlossen sind, wird die Fläche mit einem Forstschutzgatter eingezäunt. Dann werden wie geplant 5.000 Traubeneichen gepflanzt.

Beginn des Vortrags im Handwerkerhof Sörnewitz ist um 15 Uhr. (SZ)