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VW fertigt Batteriezellen in Deutschland

Der Autobauer gründet mit Northvolt ein Gemeinschaftsunternehmen. In vier Jahren soll die Produktion losgehen. In Zwickau startet die des ID.3 schon eher.

Von Nora Miethke
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Das erste Mitglied der elektrischen ID. Familie heißt ID.3. Ab 2025 soll jedes vierte Auto elektrisch angetrieben.
Das erste Mitglied der elektrischen ID. Familie heißt ID.3. Ab 2025 soll jedes vierte Auto elektrisch angetrieben. © Volkswagen AG

Dresden. Nun also doch: Der Volkswagenkonzern steigt die Produktion von Lithium-Ionen-Batteriezellen ein. Der Wolfsburger Autobauer hat dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem schwedischen Batteriezellen-Spezialisten Northvolt gegründet. Jeder Partner hält genau die Hälfte der Anteile. 

Geplant ist, eine Fabrik zur Produktion von Lithium-Ionen-Batterien in Salzgitter in Niedersachsen zu errichten. Starten soll die Produktion um den Jahreswechsel 2023/2024, teilte Volkswagen am Freitag mit. Die Jahresleistung soll zu Beginn bei 16 Gigawattstunden liegen.

Diese eine Fabrik wird den Hunger von Volkswagen nach Batteriezellen bei weitem nicht stillen. Der Autobauer will ab 2025 jedes vierte Auto als rein elektrisches Fahrzeug verkaufen. 

VW produziert jährlich etwa zehn Millionen Fahrzeuge. Allein in Europa wird der jährliche Bedarf an Batteriezellen mit einer Gesamtleistung von 150 Gigawattstunden liegen und in Asien in gleicher Höhe.

In Zwickau wird der ID.3 gefertigt, die Batterien sollen aus Salzgitter kommen.
In Zwickau wird der ID.3 gefertigt, die Batterien sollen aus Salzgitter kommen. © Ralph Koehler/propicture

Eingesetzt werden die Batteriezellen aus Salzgitter dann ab 2024 vermutlich auch im ID.3., dem ersten Modell der neuen vollelektrischen Modellfamilie ID. Das Fahrzeug wird in Zwickau produziert und feiert seine Weltpremiere am kommenden Montagabend auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt. 

Im November soll die Serienproduktion in Zwickau starten, teilte VW Sachsen am Freitag mit. Aktuell werden die letzten Roboter aufgebaut und die Montage eingefahren. „Mit dem Produktionsstart des ID.3 bricht für Volkswagen eine neue Ära an – vergleichbar mit dem ersten Käfer oder dem ersten Golf“, sagt Thomas Ulbrich, zuständig für Elektromobilität im Markenvorstand von VW. 

In Zwickau sollen noch zwei weitere Modelle der ID.-Familie gebaut werden sowie zwei E-Fahrzeuge der Marke Audi und eines der Marke Seat. Bis Ende 2021 bedeutet das sechs Produktionsanläufe. Das setzt, wenn es gelingt, neue Maßstäbe in der Automobilindustrie.

Die ersten Auslieferungen des ID.3 an Endkunden sind für den Sommer nächsten Jahres vorgesehen. Und die Startserie ist schon ausverkauft. „Das Kontingent von 30.000 Vorbestellungen ist ausgeschöpft“, sagte Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik und Logistik von VW Sachsen, am Mittwoch auf dem Kongress der Ostdeutschen Automobilindustrie in Dresden.