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Wahlsendung: Kritik an MDR-Moderatorin

Wiebke Binder hatte in einer Frage nach möglichen Koalitionen ein Bündnis von CDU und AfD als "bürgerlich" bezeichnet. 

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MDR-Moderatorin Wiebke Binder spricht im ARD-Wahlstudio mit Jörg Urban, Spitzenkandidat der AfD in Sachsen.
MDR-Moderatorin Wiebke Binder spricht im ARD-Wahlstudio mit Jörg Urban, Spitzenkandidat der AfD in Sachsen. © Michael Kappeler/dpa

Leipzig. Nach der sächsischen Landtagswahl steht die MDR-Moderatorin Wiebke Binder wegen ihrer Wortwahl in einer ARD-Sendung am Sonntagabend in der Kritik. Sie hatte in einer Frage nach möglichen Koalitionen ein Bündnis von CDU und AfD als "bürgerlich" bezeichnet. Danach regte sich bereits Ärger im Netz. Am Montag sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil der "Bild"-Zeitung: "Das geht auf gar keinen Fall." So verharmlose man auf einmal eine Koalition mit der AfD. Der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), nannte es eine "ungeschickte, aber auch total unpassende Bemerkung".

Der MDR hatte schon am Sonntagabend auf den Wirbel im Netz reagiert und getwittert: "Unter dem enormen Stress einer Live-Sendung bei einer solchen Doppelwahl mit ständig neuen Ergebnissen und wechselnden Konstellationen kann es zu Missverständnissen kommen und können Unschärfen passieren." Am Montag folgte noch eine Entschuldigung von MDR-Chefredakteur Torsten Peuker: "Hier handelte es sich klar um einen Versprecher, für den wir uns entschuldigen."

Der befragte sächsische Politiker Marco Wanderwitz (CDU) hatte Binder geantwortet: "Eine Koalition mit der AfD wäre keine bürgerliche Koalition. Wir haben von vornherein gesagt, dass wir mit den Rändern nicht koalieren, nicht zusammenarbeiten, und dabei wird es auch bleiben." (dpa)