Von Ingolf Reinsch
Burkau. Das Dach ist neu gedeckt, die Wände im Innenraum sind frisch gestrichen und mit Bildern aus dem Vereinsleben der Burkauer Natur- und Heimatfreunde gestaltet. Von Abend zu Abend wächst jetzt auch die Terrasse, die die Heimatfreunde an ihre Baude anbauen. Alles ehrenamtlich. Alles in ihrer Freizeit. Spätestens im Sommer, wenn das Häuschen am nordöstlichen Hang des Butterberges wieder häufiger genutzt wird, soll alles fertig und schick sein, sagt Vereinsvorsitzender Barnabas Kunze.
Die Dacherneuerung war schon seit Jahren überfällig. Mit Hilfe einer Firma konnte das in diesem Jahr nun erledigt werden. Und da sie einmal am Bauen sind, legen die Vereinsmitglieder gleich richtig Hand an, um ihre Waldbaude noch attraktiver zu machen. Barnabas Kunze: „Die Idee, eine Terrasse vor die Baude zu bauen, wurde schon oft diskutiert. Vor allem soll ein besserer Platz zum Aufstellen von Tischen und Bänken geschaffen werden und für eventuelle Regenschauer die Möglichkeit zum Aufstellen von einem kleinen Pavillon.“ Die Terrasse wird etwa 50 Quadratmeter groß sein. Sie wertet das Gesamtareal weiter auf. Unterstützung bekamen bzw. bekommen die Natur- und Heimatfreunde dabei vom Burkauer Bauhof sowie den Unternehmen Baumpflege und Landschaftsbau Helbig und dem Autohaus Hantusch aus Bautzen/Bischofswerda. Sie helfen mit Technik und Transportleistungen.
Baude kann auch gemietet werden
Die Vereinsmitglieder nutzen die Waldbaude vor allem für ihre Veranstaltungen, allen voran das „Flaggschiff“ der Burkauer Natur- und Heimatfreunde, das jährlich stattfindende Fest im Grünen. Das attraktive Programm mit Musik, Gastronomie und Geselligkeit zieht in jedem Jahr viele Besucher an. Man kann die Baude aber auch für private Feiern mieten – Kosten: 40 Euro am Tag. 20, maximal 25 Gäste finden in dem Gesellschaftsraum Platz, zu dem auch eine kleine Küchenzeile gehört. Es gibt Strom und warmes Wasser.
Die Waldbaude auf der Burkauer Seite des Butterberges entstand in den 60er Jahren nach mehreren Jahren der Diskussion und Vorbereitung – und einem handfesten Zerwürfnis mit der Bauaufsicht des damaligen Kreises Bischofswerda. Nur drei Tage nach dem Richtfest am 9. September 1967 forderte das Kreisbauamt den Abbruch. Nach langem Hin und Her suchten die Heimatfreunde den Kontakt zur Bezirksleitung der SED in Dresden. Der „Fall“ wurde noch einmal genau geprüft. Und siehe da, nach 13-monatigem Baustopp durfte weitergebaut werden. Am 7. Oktober 1969 war es dann so weit: Die Waldbaude wurde festlich eingeweiht, heißt es in der Vereinschronik.
Burkau sucht den Superstar
Seitdem es die Waldbaude gibt, gibt es auch das Fest im Grünen. In diesem Jahr wird es am 16. Juli gefeiert. Mit einer Burkauer Premiere. Erstmals heißt es „BSDS – Burkau sucht den Superstar“. Egal, ob Sänger, Tänzer, Rezitator oder vielleicht sogar Zauberer – jeder, der sein Talent anderen zeigen und etwas vor großem Publikum darbieten möchte, ist eingeladen, sich schon jetzt zu melden. Beim Genre gibt es keine Beschränkungen, auch nicht beim Alter, sagt Barnabas Kunze. Mit 110 Mitgliedern gehören die Heimatfreunde mit zu den großen Vereinen in der Gemeinde.