Dippoldiswalde
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Waldbrand im Grenzgebiet

Ein Feuerschein bei Zinnwald ließ Schlimmes vermuten. So dicke kam es dann zum Glück nicht. Aber der Einsatz hatte es in sich.

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Feuerschein im Grenzgebiet: Riesige Funkenwirbel stiegen in den Himmel.
Feuerschein im Grenzgebiet: Riesige Funkenwirbel stiegen in den Himmel. © .Foto: Egbert Kamprath

Gegen 2 Uhr früh heulten am Sonnabend in Altenberg und mehreren Ortsteilen die Sirenen. Am Horizont war ein deutlicher Feuerschein zu erkennen. Nach ersten Informationen sollte das historische Huthaus in Zinnwald brennen. Das stand zum Glück nicht in Flammen. Die Wehren fuhren weiter auf der Suche nach dem Großbrand. Dieser befand sich auf tschechischem Gebiet.

Erste Vermutung war die Kirche in Cinovec. Doch letztendlich brannte ein großer Holzstapel zwischen Cinovec und dem beliebten Ausflugsziel Mückentürmchen bei Vojtovice am Erzgebirgskamm. Der Brandherd lag direkt am Waldrand in Nähe des sogenannten Butterwinkels und inmitten von ausgetrockneten Wiesen.

Riesige Funkenwirbel stiegen in den Himmel. Obwohl die deutschen Kameraden dabei die Grenze überquerten, galt für sie als Erstes Gefahr in Verzug. Sie fuhren durch, waren fast zeitgleich mit den ersten tschechischen Feuerwehrleuten vor Ort und begannen mit dem Löscheinsatz. Wegen der Abgeschiedenheit gab es nur Wasser aus dem Tanker, was schnell aufgebraucht war. Außerdem bestand die Gefahr, dass sich das Feuer über die wenige Meter entfernte Grenze nach Deutschland in unwegsames Gelände ausbreiten würde.

Parallel dazu liefen inzwischen die Alarmierungskontakte zwischen den Leitstellen in Dresden und Usti. Das ist für den Fall so vorgesehen, bedeutete allerdings, dass bis zur Freigabe zum Beispiel ein Fahrzeug der Geisinger Feuerwehr fast eine halbe Stunde an der Grenze warten musste. Vor Ort half eine Tschechin, die Mitglied der Altenberger Feuerwehr ist, bei der Verständigung am Brandherd. Es kamen zwar immer mehr tschechische Feuerwehren aus dem Großraum Teplice und Krupka, doch die Deutschen halfen weiter mit, indem sie an einem Teich in Cinovec eine Pumpstelle aufbauten, an der die Tanker immer wieder mit Wasser aufgefüllt wurden. Gegen 6 Uhr war der Einsatz für die deutschen Feuerwehrleute beendet, die Tschechen übernahmen die Aufgabe allein.

Die Ursache für das Feuer wird noch ermittelt. Allerdings ist mit hoher Wahrscheinlichkeit von Brandstiftung auszugehen. (ek)