Pirna
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Waldtag fällt Borkenkäfer zum Opfer

Der Forst kämpft aktuell gegen Sturmschäden, Trockenheit und einen Schädling. Deshalb fehlt die Kraft für eine Großveranstaltung in Leupoldishain.

Von Katarina Gust
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Das Walderlebniszentrum in Leupoldishain.
Das Walderlebniszentrum in Leupoldishain. © Norbert Millauer

Am 20. September sollte am Walderlebniszentrum in Leupoldishain bei Königstein der traditionelle Waldtag stattfinden. Dieser muss nun jedoch abgesagt werden. Aber nicht wegen der Corona-Einschränkungen, wie es bei anderen Großformaten der Grund ist. Der Waldtag, der im Rahmen der Deutschen Waldtage stattfinden sollte, muss dieses Jahr wegen einer anderen Krise ausfallen.

"Unter der aktuellen Waldschadenssituation fehlen uns die Kapazitäten, um die Vorbereitungen und die Durchführung mit unseren Mitarbeitern absichern zu können", sagt Uwe Borrmeister, Leiter des Forstbezirkes Neustadt im Sachsenforst. Die Forstleute würden derzeit mit aller Kraft, vollem Einsatz und unter großer physischer als auch emotionaler Belastung für den Erhalt der Wälder in der Sächsischen Schweiz und deren Umgebung kämpfen. Massive Trockenheit, mehrere Stürme und nicht zuletzt der Borkenkäfer haben den Wäldern zugesetzt. Damit sich die Situation nicht weiter verschlimmert, muss quasi ununterbrochen gearbeitet werden. "Die Mitarbeiter haben mir deutlich signalisiert, dass die Organisation und Durchführung der Veranstaltung über die Belastungsgrenze geht“, sagt der Forstchef. Die Entscheidung sei ihm dennoch nicht leicht gefallen. 

Beim Waldtag in Leupoldishain sollten die Akteure der Waldpädagogik und der Umweltbildung in der Nationalparkregion einem breiten Publikum vorgestellt werden. Dieses Thema sei in Anbetracht der dramatischen Waldentwicklung auch weiterhin von Bedeutung. Aber dafür müssten die Grundvoraussetzungen vorhanden sein – Wald und Personal, wie Borrmeister sagt.

Aufgeschoben sei dennoch nicht aufgehoben. Die Ideen für den Waldtag 2020 würden bestehen bleiben und sollen zu einem anderen Zeitpunkt in die Tat umgesetzt werden. Für das kommende Frühjahr plant der Sachsenforst unter anderem Aktionstage und Pflanzaktionen, um mit engagierten Menschen, Schülern, Eltern und Pädagogen in Kontakt zu kommen. Der Sachsenforst hofft, dass diese Veranstaltungen über die Wintermonate vorbereitet werden können, wenn die Waldarbeiter eine Atempause bekommen.

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