Dresden. Die Kindheit von Erich Kästner hat Walter Sittler schon 2006 in der Inszenierung des Buches „Als ich ein kleiner Junge war“ erzählt. Jetzt setzt der 57-Jährige mit einem neuen Werk an der Stelle fort, wo Kästners Autobiografie aufhört. Gemeinsam mit sechs Musikern unter der Leitung des Komponisten Libor Sima berichtet Sittler aus dem Leben des aus Dresden stammenden Schriftstellers. „Vom Kleinmaleins des Seins“ hat am 19. November Premiere in der Gläsernen Manufaktur in der Landeshauptstadt. Am Dienstag stellten Sittler und sein Team die Inszenierung vor, die in insgesamt 70 Städten zu sehen sein soll.
Beim ersten Stück sei die Inszenierung einfacher gewesen, weil sie aus einem Werk gekommen sei, sagte Regisseur Martin Mühleis. Jetzt spricht Sittler aus Gedichten, Briefen und Kurzgeschichten von Kästner und dessen Weggefährten. Das Stück zeichnet Kästners Aufstieg als Autor nach, seine Zeit als Chronist während des dritten Reiches und das politische Engagement nach dem Krieg.
Sittler zeigte sich beeindruckt von Erich Kästners Furchtlosigkeit während der Zeit des Nationalsozialismus. Der Schriftsteller habe sich zwar nicht nach vorne gestellt, er sei aber auch nicht weggegangen. „Er ist im besten Sinne ein Bürger, wie wir ihn uns nur wünschen können“, sagte der Schauspieler. (dpa)