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Microsoft investiert in Dresdner Startup

Wandelbots sammelt 26 Millionen Euro neues Kapital ein. Auch der Beteiligungsfonds eines deutschen Konzerns gehört zu den Investoren.

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Ein Roboterarm sortiert in einer Görlitzer Bäckerei Brötchen: Das Start-up Wandelbots ermöglicht es, dass jedermann Industrieroboter benutzen kann, auch wenn er nicht programmieren kann.
Ein Roboterarm sortiert in einer Görlitzer Bäckerei Brötchen: Das Start-up Wandelbots ermöglicht es, dass jedermann Industrieroboter benutzen kann, auch wenn er nicht programmieren kann. © Archivbild: Ronald Bonß

Dresden. Das Dresdner Softwareunternehmen Wandelbots hat in einer Finanzierungsrunde insgesamt 26 Millionen Euro neues Investitionskapital eingesammelt, so viel wie noch kein sächsisches Startup vor ihm. An der von 83North geführten Runde der Serie B nahmen namhafte Co-Investoren wie Microsofts Investitionsfond M12 und Siemens Investitionsfond Next47 teil. Die bisher bestehenden Investoren Paua Ventures, EQT Ventures und Atlantic Labs wie auch Haniel und Alexander Rinke (CEO Celonis) haben sich ebenfalls beteiligt.

Wandelbots hat eine Technologieplattform entwickelt, die es Nicht-Programmierern ermöglicht, Industrieroboter für die Ausführung von Präzisionsaufgaben anzulernen. Das Kundenspektrum reicht von Großunternehmen wie Volkwagen, BMW und Infineon bis hin zu einer breiten Palette von kleinen und mittleren Unternehmen aus allen Branchen.

Das mit Gründerpreisen überhäufte Startup wird die Finanzierung nutzen, um die Markteinführung des TracePen zu beschleunigen. TracePen ist das weltweit erste handgroße "No-Code"-Gerät, mit dem Menschen Robotern einfach und schnell beibringen können, wie sie komplexe industrielle Aufgaben ausführen können. Diese Methode ist bis zu 70 Mal schneller und mit einem Bruchteil der Kosten herkömmlicher Programmiermethoden verbunden. Der offizielle Start von TracePen findet in dieser Woche statt. Die Vision von Christian Piechnic, Gründer und CEO von Wandelsbots: "Wenn ich in die Zukunft blicke, bin ich mir absolut sicher, dass in den nächsten 15 Jahren Roboter in jedem Haushalt so etabliert sein werden, wie die Smartphones im letzten Jahrzehnt etabliert wurden. Wir ebnen diesen Weg, indem wir es jedem ermöglichen, einem Roboter zu zeigen, was er zu tun hat".

Die Finanzierung wird auch dazu beitragen, die globalen Expansionspläne des Unternehmens mit derzeit 70 Beschäftigten zu erfüllen. Wandelbots erlebte kürzlich einen Nachfrageschub von internationalen Käufern aufgrund der Covid-19-Pandemie, bei der industrielle Lieferketten zusammenbrachen. Folge ist die Rückverlagerung von Produktionsprozessen, die zuvor im Ausland durchgeführt wurden.

"Während wir in eine neue Ära der Robotik und Automatisierung eintreten, revolutioniert Wandelbots diese Industrie und spielt eine führende Rolle bei der Neugestaltung der Fertigung“, sagt Gil Goren von 83North. Dahinter verbirgt sich eine weltweit tätige Risikokapitalgesellschaft, die über 1 Milliarde US-Dollar verwaltet. Der Fonds investiert in außergewöhnliche Unternehmer in allen Phasen, deren Schwerpunkt auf dem Aufbau von Unternehmen liegt, die in ihrer Kategorie weltweit führend sind. (SZ/nm)