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Barrierefrei in Sachsen wandern?

Katharina Kohnen will mit einer viertägigen Wanderung von Leipzig nach Dresden auf Inklusionsprobleme im Alltag hinweisen. Einfach wird es nicht.

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Im Auenwald beginnen Katharina Kohnen und Physiotherapeut Andre Neutag (r) eine viertägige Wanderung von Leipzig nach Dresden. Benny Tröllmich (l), Berater vom Verein «Leben mit Handicap», der selbst blind ist, begleitet sie die ersten zwölf Kilomete
Im Auenwald beginnen Katharina Kohnen und Physiotherapeut Andre Neutag (r) eine viertägige Wanderung von Leipzig nach Dresden. Benny Tröllmich (l), Berater vom Verein «Leben mit Handicap», der selbst blind ist, begleitet sie die ersten zwölf Kilomete © dpa

Leipzig. Kann man barrierefrei von Leipzig nach Dresden wandern? Dieser Frage gehen Katharina Kohnen (28) und André Neutag (31) von Freitag an nach. Die junge Frau ist wegen einer Muskelerkrankung auf einen E-Rollstuhl angewiesen. Daraus ergeben sich für die Wanderroute einige Anforderungen, die gar nicht so leicht zu erfüllen waren, wie Kohnen sagte.

"Man findet praktisch keine Infos dazu, wie normale Fußwanderwege beschaffen sind", sagte Kohnen. Sie hat die Route über Grimma, Döbeln und Meißen festgelegt - und sich für Radwanderwege entschieden. Die seien meistens asphaltiert und auch für einen E-Rollstuhl zu bewältigen.

Das nächste Problem seien die Unterkünfte gewesen: Herauszufinden, welche Pensionen oder Ferienwohnung barrierefrei seien, erfordere viel Recherche.

Katharina Kohnen und Andre Neutag engagieren sich bereits seit Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke.
Katharina Kohnen und Andre Neutag engagieren sich bereits seit Jahren in der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke. © dpa

Kohnen und Neutag wollen mit ihrer viertägigen Wanderung auf Inklusionsprobleme im Alltag hinweisen. Beide engagieren sich in der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke. Es ist auch nicht das erste Mal, dass sie zusammen auf Tour sind. Vor ein paar Jahre gingen sie mit der Bahn auf Deutschlandreise - um die Barrierefreiheit in Zügen und Bahnhöfen einem Test zu unterziehen.

Für die Wanderung durch Sachsen ist Kohnen trotz der Schwierigkeiten optimistisch. "Wir denken: Es geht, aber es bedarf eines erheblichen Aufwandes. Es ist nicht so selbstverständlich, wie es eine Wanderung zu Fuß wäre." (dpa)