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Wieder Warnstreik: Mittwoch fährt kein Bus

Die Gewerkschaft Verdi und die Busfahrer kämpfen weiter um eine bessere Entlohnung. Dieses Mal trifft der Streik auch den Schülerverkehr.

Von Verena Toth
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Ab Mittwoch streiken wieder die Busfahrer.
Ab Mittwoch streiken wieder die Busfahrer. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Am Mittwoch werden in Mittelsachsen die Busse des Linienverkehrs in ihren Depots bleiben. Auch der Schülerverkehr wird ganztägig flächendeckend ausfallen. Zum dritten Mal treten die Angestellten der Verkehrsgesellschaften sachsenweit in den Ausstand, um ihren Forderungen nach einer besseren Entlohnung gegenüber dem Arbeitgeberverband Nahverkehr Nachdruck verleihen. Auch die Beschäftigten der Regiobus Mittelsachsen sind dazu aufgerufen, sich am Warnstreik am Mittwoch ab 2 Uhr zu beteiligen.

Nachdem der erste 24-Stunden-Streik der Busfahrer noch in die sächsischen Osterferien gefallen und die Auswirkungen somit kaum spürbar waren, trifft es dieses Mal alle Schüler, die auf ihrem Weg zur Schule und wieder nach Hause auf den Bus angewiesen sind.

„Wir haben die Schüler und Eltern über die Schulhomepage und unser Informationssystem im Haus umgehend über den angekündigten Busfahrerstreik informiert. Wir bitten die Betroffenen darum, nach Transportalternativen zu suchen“, erläutert Michael Höhme, Leiter des Döbelner Lessing-Gymnasiums. 

Dort wo es möglich ist, sollten die Schüler auf das Elterntaxi, Carpool oder Fahrrad zurückgreifen. „Wenn Schüler jedoch größte Schwierigkeiten haben, aus ihrem Dorf wegzukommen, werden wir auch kulante Regeln anwenden“, so der Schulleiter weiter. 

Auch in den anderen Schulen haben die Lehrer nach der Ankündigung am Montagvormittag eine entsprechende Information erhalten. „Wir werden die Eltern am Dienstag informieren“, hieß es aus der Roßweiner Oberschule.

Vom Ausstand betroffen sein wird der Linienverkehr im Bediengebiet von insgesamt zehn sächsischen Verkehrsgesellschaften, darunter neben Regiobus auch der Regionalverkehr Erzgebirge, die Verkehrsgesellschaft Meißen und Euro Traffic Partner Chemnitz. S-Bahnen sowie Züge fahren regulär.

Die Gewerkschaftsvertreter fordern für die mehr als 3 000 Angestellten der Verkehrsunternehmen unter anderem einen Stundenlohn von 15,66 Euro. Zurzeit würden die Busfahrer mit Beginn ihrer Tätigkeit einen Stundenlohn von 12,30 Euro erhalten.

 In Sachsen-Anhalt erhalten vergleichbare Arbeitnehmer seit Januar diesen Jahres aber schon den Stundenlohn von 15,66 Euro. Auch die Ausbildungsvergütung soll sich schrittweise ab diesem Jahr verbessern. 

Bislang erhalten Azubis im ersten Ausbildungsjahr von 650 Euro. Gefordert wird eine Anhebung auf 900 Euro. Im vierten Ausbildungsjahr soll der Lohn für Auszubildende von 800 auf 1050 Euro steigen.

Das Angebot der Arbeitgeber in den bisherigen Tarifverhandlungen bezeichnete der Verdi-Verhandlungsführer Jürgen Becker jedoch als viel zu weit weg von den Forderungen der Kollegen.

 Der aktuelle Vorschlag der Arbeitgeber enthält eine Lohnerhöhung um 3,5 Prozent (mindestens 90 Euro) ab März diesen Jahres und in den jeweils zwei folgenden Jahren eine dreiprozentige Steigerung der Tabellenentgelte. Bei der Anhebung der Lehrlingsentgelder boten die Arbeitgeber im ersten Ausbildungsjahr 800 Euro und einen Anstieg bis zum vierten Ausbildungsjahr auf 875 Euro.

Das sei für die Beschäftigten die Aufforderung, vor der nächsten Verhandlungsrunde am 9. Mai in einen erneuten Warnstreik zu treten. An diesem Tag rechnet die Gewerkschaft zirka 2500 Streikteilnehmer.